Nun ja… Umgebung ist in Amerika ein deeeeeehnbarer Begriff. Alles was innerhalb einer Stunde erreichbar ist, ist in der Nähe. Aber wir haben ja ein Ziel… oder zwei…oder drei… Doch zuvor mussten wir uns mit einem Frühstück stärken. Eric und Jimmy waren seit 4 Uhr auf den Beinen und kümmerten sich um die fernen Weiten der Farm. Somit hatten wir fast das Haus für uns alleine. Zeit, mal ein paar Fotos vom Wohnzimmer zu machen, welches uns natürlich ebenfalls zur Verfügung stand.

So… genug Fotos vom Wohnzimmer. Der frühe Vogel muss frühstücken, eh er auf Erkundung fliegt.

Die Farm liegt im County Comanche. Und dazu gehört auch  quasi die „Hauptstadt“ mit gleichem Namen. Das sollte das erste Ziel am heutigen Tag sein, Nach ca. einer halben Stunde hatten wir das Zentrum von Comanche erreicht. In vielen kleineren Städten der USA ist es so, dass man die Infrastruktur an den Stadtrand verlegt hat, wo auch die meisten Einwohner leben. Leider leidet dann die Innenstadt darunter, dass viele Geschäfte schließen müssen und der Stadtkern verwaist. Nicht so in Comanche… dort hat die Politik dafür gesorgt, dass die Innenstadt weitestgehend am Leben geblieben ist. Das war für uns natürlich spannend.

Eigentlich hätte ich hier noch bestimmt 50 Bilder mehr verewigen können, aber es ging ja noch kurz zum Historischen Museum von Comanche, welches heute leider geschlossen hatte.

Wer an Dublin denkt, denkt an Whiskey, Guiness, Kleeblatt oder Molly Malone. Nicht so in Texas, denn hier ist Dublin weit vom Original entfernt. Mit anderen Worten… wir wurden enttäuscht. Das Dublin in Texas ist, wie bereits erwähnt, auf der Strecke geblieben, Die älteste Abfüllanlage von Dr. Pepper konnte da nicht viel dran ändern. Allerdings hat ein Nachfahre des Gründers erklärt, er will dafür sorgen, dass Dublin wiederbelebt wird. Man darf gespannt sein – im Moment sieht es hier jedenfalls so aus…

Es gibt hier zwar zwei Museen, aber die hatten beide geschlossen. Der Blick auf die Ladenzeile von Dublin war dann auch schon das einzige Highlight von Dublin. So beschlossen wir, uns auf den Weg weiter nach Stephenvill im Erath County zu machen. Ist ja alles in der Nähe… 😉 Hier sollte es zumindest einen Wallmart geben… und wir wurden nicht enttäuscht. Schpn bei der Einfahrt wurde klar… hier tobt das Leben. Okay,,, nicht so wie in den Großstädten, aber immerhin. Wie fast überall an den umliegenden Stadträndern waren auch hier riesige Einkaufszentren. Unter Anderem eben auch der Laden Boot & Barn, wo es unendlich viele Klamotten für den Westernfan gibt. Aber eben auch Jeans.

Oh es war spannend… lange spannend… fast eine Stunde. 😀 Allerdings wussten wir, dass es hier auch einen Walmart gibt. Also wer nicht weiß, was Walmart ist, der stelle sich Kaufland vor…. nur eben mindestens 4x so groß. Hier gibt es ALLES, von Autoreifen, über Fernseher, Schlüpper, Schuhe, Steaks bis zu Zwiebeln.

Allerdings muss ich jetzt eine Pause einlegen, da es im Walmart fast zwei Stunden dauerte, bis wir durch waren und außerdem jetzt der Akku vom Laptop alle ist. Der Rest von dem Tag folgt also später


Teil 2

Und es kann weiter gehen! Wir waren also schon eine ganze Weile in Stephenvill unterwegs und nach dem Besuch im Walmart wollten wir nun auch wenig die Downtown von Stephenvill erkunden. Ist ja schließlich in der Nähe! 😀

Oh… und da gab es jede Menge zu sehen.

Nun ist es so, dass es im April in Texas schon ziemlich warm ist. Wie jeder weiß, muss man da jede Menge trinken. Bine hatte dazu das Rockin P ausgesucht. Eine Mischung zwischen Saloon und Spielhalle. Da das Rocking P aber grade erst geöffnet hatte, waren wir die einzigen Gäste, welche sich ein Budweiser schmecken ließen. Eigentlich waren wir übrhaupt die einzigen Gäste zu dieser Zeit. Wer bitte hat schon um 15:15 Zeit, um ein Bierchen zu zischen!?!?

Nach geglückter Tränke hatten wir nun ein anderes Problem. Nein… nicht das – wer fährt jetzt nach dem Bier – Problem. Sondern wir waren wieder reif für die Nahrungssuche. Das Frühstück lage schließlich bereits eine gefühlte Ewigkeit zurück. Wir erinnerten uns, dass neben dem Boot & Barn ein Pizzarestaurant war (so dachten wir es zumindestens). Also ins Auto rein und dorthin gefahren und… rein in „Cicis“.

Okay… wer hatte was von Restaurant gesagt? Das „Cicis“ ist im Prinzip ein Fastfood für Pizza. Aber eins muss man denen lassen… die Pizzen waren schon ziemlich lecker. Auch wenn ich eine Mac’n Cheese nicht grade als typische Pizza zählen würde, hat sie geschmeckt und als kleinste Variante locker für 2 Tage gereicht. Die Pizza von Bine war irgendwas mit BBQ pulled, aber sowas von abgefahren. Ich hatte ein Stück probiert und kann mich heute noch an den Geschmack erinnern. Irgendwie hatte es sich herumgesprochen, dass wir aus Deutschland waren. Offenbar passiert das nicht so oft. Jedenfalls kam der Chef zu uns an den Tisch und wollte mit uns ein wenig plaudern. Na das konnten wir ihm natürlich nicht verweigern. Fazit… „Cicis“ ist zu empfehlen!

 

So langsam neigte sich der Tag dem Ende entgegen und wir mussten wieder zurück zu „unserer“ Farm. Ich wählte für die Rückfahrt eine Strecke abseits der Hauptstraßen. Spannend, aber doch recht lang, da die Nebenstraßen nun doch nicht einem Freeway oder Highway entsprechen. Zurück auf der Farm unterhielten wir uns noch einen Schlag mit Eric, der uns ein Bier spendierte. Okay… eigentlich war es die Revanche zum Vortag. Aber der Smalltalk war wirklich recht interessant. Irgendwann setzten wir uns dann noch auf die Terrasse vor dem Haus und beobachteten Kolibris, wie sie sich um die Tränke prügelten. So ging dann auch der Tag 3 zur Neige. Allerdings war uns klar, dass wir am 4. Tag weiterziehen mussten. Das Ziel war grundsätzlich klar… Amarillo… Aber „It’s a long way to Amarillo“. In Anbetracht meines Alters… (Moment, ich muss erstmal Luft holen vom Lachen…) haben wir uns dazu entschlossen, einen Zwischenstopp in Wichita Falls einzulegen. Die Fahrt dorthin sollte alleine schon mal 3,5 Stunden dauern.

Aber das ist dann die Geschichte für morgen!