Eins vorweg… Wichita Falls sollte nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Amarillo sein. Wir wussten, dass diese Stadt nicht wirklich viel zu bieten hat, aber… dazu komme ich später… 😉

Unsere letzte nacht auf der Farm hatten wir gut verbracht. Ich war pünktlich 5:15 wach. Trotz Zeitverschiebung von 7 Stunden hatte mein Körper das Bedürfnis, diese Urzeit aus Gewohnheit als Weckzeit anzusehen. Merkwürdig ist nur, dass hier die Sonne viel später als in Deutschland aufgeht. Das muss meines Erachtens mit der erheblichen näheren Lage zum Äquator zu tun haben. Irgendwann verzog sich die Dunkelheit und auf der Weide gegenüber der Farm standen schon die Steaks bereit. Okay… sie hatten noch Fell und konnten laufen, aber ein wenig Fantasie darf ja wohl gestattet sein. 😀

Zumindest verursachte das schon Hunger auf’s Frühstück. Und der Hammer war… vor dem Küchefenster gaben sich wieder die Kolibris die Kante.

Während des ziemlich typischen amerikanschen Frühstück hatten wir noch einmal die Gelegenheit mit Eric zu plaudern. Obwohl in Amerika die Straßenkleber kein Thema sind und Einschränkungen wie in Deutschland absolut utopisch sind, gibt es in den Köpfen zum Teil schon Gedanken, wie man die Umwelt mit einfachen Mitteln weniger belastet. Meiner Meinung der richtige Weg, dass das Bewusstsein der Menschen von alleine darauf kommen muss und nicht erzwungen werden kann. Von Eric lernten wir auch diese Washsheets kennen. Das sind Blätter aus Waschmittel ohne Gel wie bei Pods und völlig ohne Plastikverpackung, wie Flüssigwaschmittel. Wir werden auf alle Fälle diese Sheet mal probieren.

Übrigens waren Eric und Jimmy erst seit 2014 verheiratet, obwohl sie schon eine gefühlte Ewigkeit zusammen sind. Die homosexuelle Ehe war in Texas bis dahin verboten. Aber nun sind sie glücklich… und das ist auch gut so.

Wie es aber so ist… irgendwann hieß es Abschied nehmen. Ich versprach Eric, dass ich Freunden und Verwandten von der Farm erzählen werde. Was ich hiermit erledige… wer also mal zufällig zwischen Houston und Dallas unterwegs ist und eine Übernachtung sucht, dem kann ich die Constatino Fram nur empfehlen.

Und nun ging es los in Richtung Wichita Falls.

Bei Windthorst waren wir uns nicht ganz sicher, ob das was mit dem Fußballclub aus Charlottenburg zu tun hat. 😉

Kurz vor Mineral Wells machten wir dann eine Pause und Bine hatte die Gelegenheit, frei wachsende Kakteen zu fotografieren. Irgendwie sind wir uns aber sicher, dass das nicht das letzte Mal gewesen ist. Schließlich liegt Amarillo weiter westlich und damit inmitten der weiten dürren Prärie.

Und weiter ging es an Scotland vorbei nach Wichita Falls…

Allerdings sollte man bei diesem Scotland keinen Vergleich zum Original ziehen. Dieses Scotland ist einfach nur eine Aneinanderreihung von Schrottplätzen, irgendwelche Firmen und… keine Ahnung, wie man die Gewerbe nennen soll. Der Vergleich zwischen Dublin in Texas und Irland ist ähnlich.

 

Und nun ging es rein nach Wichita Falls. Den Straßen nach muss diese Stadt richtig… also richtig groß sein. Also es verknoten sich Highway, Freeway und Interstate auf 3 Ebenen. Unsere Spannung stieg ins Unermessliche. Zum Glück fanden wir das Hotel auf Anhieb, oder war es das Navi? Egal… im Hotel wurden wir freundlich empfangen und unser Zimmer war auch schon bezugsfertig. Die Püppi am Empfang kam übrigens aus England, lebt aber schon 32 Jahre in Texas.

Wir nutzten die Gelegenheit für einen Mittagsschlaf… nach einer vorherigen Pilsette. Eine Stunde reichte dafür vollkommen. Somit beschlossen wir, uns den Sehenswürdigkeiten von Wichita Falls zu widmen. Anlaufpunkt Nummer 1… der Wasserfall. Der erste Versuch mit dem Navi führte uns zu einem Hintereingang des Friedhofes von Wichita Falls. Okay… es muss einen anderen Weg geben. Also ließen wir dem Instinkt freien Lauf und landeten in einem Park, wo der Wasserfall sogar augeschildert war. Oh… der Park war wirklich schön und groß, aber kein Wasserfall in Sicht. Ein pausierender Jogger fragte mich, ob ich den Wasserfall suchte. Aber JAAAA… er war mein Held. Er beschrieb mir den Weg per Auto zu dem Wasserfall. Übrigens war der Hintereingang des Friedhofes nicht unbedingt falsch. Der Parkplatz lag nur ca. 50 Meter entfernt. Doch nun hatten wir es geschafft…wir waren an DEM Wasserfall.

Dieser Wasserfall spült sich quasi in den Wichita River. Allerdings sind wir davon überzeugt, dass er künstlich angelegt wurde, da kein Zufluss sichtbar war.

Auf dem Weg sahen wir einen Wegweiser nach Downtown. Das sagte uns… Wichita Falls sollte einen historischen Stadtkern haben. Wir erinnerten uns an die Straßenverknotung und waren „so excited“ nun die historische Seite kennenzulernen. Okay… kennt Ihr das Gefühl, wenn man sich zu Weihnachten eine Briefmarkensammlung wünscht und unter dem Weihnachtsbaum Socken mit Blümchen und 2 Nummern zu klein liegen? So ungefähr kann man unsere Situation beschreiben. Es gab noch ein Railway-Museum, dessen Eingang unauffindbar war.

Ansonsten gab es nichts, nothing, nada zu erleben. Wir sind durch die Straßen gefahren und haben im Prinzip nur leere Gebäude gesehen, oder nur solche, wo man nicht weiß, was sich darin befindet. Es gab für uns nur eine Alternative… zurück zum Hotel. Zur Erinnerung… Wichita Falls sollte nur ein Zwischenstopp sein. Und diesem Zweck kam es unheimlich nah. Apropos nah… es gab hier sogar einen Denny`s, der fußläufig vom Hotel erreichbar war. Denny`s ist quasi ein Mc Donalds, wo es ordentliches Essen gibt.  Es war ordentlich und sehr sehr reichhaltig. Ich hatte teilweise Sorge, dass ich es mir noch einmal anschauen könnte. Aber soweit wollte ich es nicht kommen lassen und wir erreichten unser Hotel ohne weitere Zwischenfälle. Und da waren wir nun… oder besser sind wir nun. Es ist gleich 21 Uhr und ich habe den Bericht für den Tag 4 gleich fertig geschrieben. Da bedarf es nur noch einen Griff in unseren Biervorrat und dann… gute Nacht Frau Locke. In Deutschland geht bald die Sonne auf und Ihr habt damit was zu lesen.


Der Blog ist soweit aktuell, so dass wir morgen ganz in Ruhe die Weiterfahrt nach Amarillo antreten können. Wir haben uns übrigens dazu entschieden, 2 Nächte in Amarillo zu bleiben. Nicht das Amarillo selbst soviel zu bieten hat… aber in der „Nähe“ ist ordentlich Futter für uns Touris aus Deutschland, was natürlich wieder in diesem Blog landet. DAS ist allerdings in dem nächsten Beitrag dran. 😀 In diesem Sinne wünschen wir euch einen stressfreien Donnerstag. CU