Amarillo by morning – wer kennt diesen Song von George Strait nicht (dann bitte danach googlen 😉 ). Ein Comedian in Deutschland sagte mal… Glück ist, wenn Dir die Sonne aus dem Arsch scheint. Irgendwie war das heute solch ein Tag. Aber eigendlich war er noch besser, denn uns schien die Sonne mitten ins Gesicht. Nach einem für amerikanische Verhältnisse wirklich tollem Frühstück wussten wir, wo uns der Wind heute hin wehte. Übrigens… hier wurde uns unser Frühstück kredenzt.
Aber das nur nebenbei, denn wir wollten heute zum zweitgrößten Canyon der USA – dem Palo Duro Canyon. Man nennt ihn auch den Grand Canyon von Texas. So richtig konnten wir nicht daran glauben, denn hier ist alles platt. Damit meine ich natürlich die Umgebung. Wer sich aber ein wenig mit der Enstehung eines Canyon auskennt weiß, dass solch ein Canyon durch den Verlauf eines Flusses enstanden ist. In diesem Fall durch den Red River (Mississippi River). Doch immer der Reihe nach… Neben unserem Auto stand eine Indian, wo der Biker grade seine sieben Sachen zusammenpackte. Unter Anderem auch ein Zelt und eine Isomatte. Meine Bitte um ein Foto wurde mir natürlich nicht verweigert. Das ist in den USA auch eher selten ein Problem, da die Leute hier viel entspannter sind, als in good old germany. Ich erzählte ihm auch, dass ich in Deutschland eine CB500 habe. Das fand er dann doch ziemlich nostalgisch.
Nach einem braven THX machten wir uns dann auf den Weg in die Berge… so dachten wir es zumindest für den Moment (zur Erinnerung – Flußbett). Die Fahrt dauerte eine gute halbe Stunde… aber keine Berge in Sicht. Als dumme Flachlandtiroler hatten wir natürlich nicht daran gedacht, dass ein Flussbett nichts mit den Bergen zu tun hat. Als der erste Blick auf einen Hauch Canyon fiel, waren wir so ziemlich von den Socken. Wir ahnten zu diesem Zeitpunkt nicht, was uns noch erwarten sollte.
Diese Fotos sind an einem Punkt entstanden, wo man einen Reitausflug in den Canyon buchen konnte. Aber seien wir mal ehrlich… welchem Pferd wollen wir das zumuten, mich auf seinem Rücken zu tragen. Da war es uns mit dem Mietwagen doch sicherer. So landeten wir an der Einfahrt zum zum State Park des Palo Duro Canyon. Okay… 8 Dollar Eintritt pro Person… aber wer weiß, ob man noch einmal hierher kommt. Gleich an der Einfahrt war auch ein Parkplatz, wo wir echt überlegten, ob man das Auto abstellen muss und den Rest per Pedes absolvieren muss. Zum Glück hatten wir diesen Gedanken schnell aus dem Auto geworfen. Nun ist es in Amerika oft so, dass man überall durch- und reingehen/fahren kann, wo es keine Schranke oder Ähnliches gibt. Am Ende waren wir eben die dummen Touris, die das ggf. nicht wussten. Damit hatten wir ja nun kein Problem. Allerdings hatten wir noch immer keinen Plan, was uns erwarten wird. Der Palo Duro Canyon ist nicht nur einfach ein Park… er erstreckt sich über 193 km und ist zwischen 10 und 37 km breit. Okaaayyyyy… das ist spannend. Noch besser ist aber, dass es darin auch viel Mögleichkeiten gibt, sich mit einem Wohnwagen auf Camp-Areas hinzustellen. Allerdings muss man damit leben, dass die Sonne den ganzen Tag brennt. Für Fußgänger gibt es übrigens immer wieder Punkte, wo man sich mit Sonnencreme einreiben konnte… auf Kosten des Hauses. Kurz gesagt… in diesem „Park“ gibt es unendliche Möglichkeiten für Wanderer, sich auf den Pfaden der Indianer und der späteren „Zivilisation“ auszutoben. Für Crossfahrer per Fahrrad gibt es keine Grenzen. Und für die staunenden Touris wie uns, ist es selbst mit dem Auto ein unvergessliches Erlebnis – da gönnt man sich auch mal ein Eis 😀 . Ach ja… hier kann man auch Glamping betreiben. Für die Leute, welche keinen Wohnwagen oder Ähnliches haben, sind das riesige Zelte, welche sehr stabil aufgebaut sind und eine Klimaanlage beinhalten. Zur Erinnerung… man muss Sonne mögen… viel Sonne. An dieser Stelle lasse ich mal ca. 10% der Bilder sprechen, die wir in dem Palo Duro Canyon gemacht haben.
Es ist unglaublich… wir hätten den ganzen Tage in dem Canyon verbringen können, aber selbst unsere gut drei Stunden waren ruckzuck um. Schließlich sind wir ja auf Leistungstrip in Texas und… der aufmerksame Leser wird es ahnen… wir hatten schon das Gefühl, etwas Essbares zu finden. Aber eigentlich war uns klar, wohin wir fahren müssen. Nach zwei solcher Attraktionen, wie der Cadillac-Ranch und dem Canyon sollt es nun eine Lokalität sein, welche ein Highlight für Amarillo ist… „The Big Texan Steak Ranch“. Meine Fresse… viel darüber gelesen und nun standen wir davor…
Wir sind ja immer skeptisch, wenn man etwas wie geschnitten Brot anbietet. Aber diese „Ding“ hatte uns voll erwischt. Es war einfach nur coooool. Schon bei den ersten Schritten war uns klar… hier brauchen wir eine Weile, bis wir wieder raus sind. Es ist ja so, dass man ein „kleines“ Steak bestellen kann und es nichts kostet. Allerdings reden wir hier von 72 oz – also 2,5 kg. Und nun kommt der Haken… man hat eine Stunde Zeit dafür. Der Weltrekord steht bei 04:18 Minuten!!!
Nein… auf keine Fall!!! Ich musste auch an meine Gesundheit denken. So sollten 9 Unzen Entrecote reichen, welches total lecker war. Ich habe das Gefühl, dass ich es noch immer schmecken kann. 😉 Es gab auch etwas Livemusik direkt am Tisch – Johnny Cash, als Wunschmusik. Aber was soll man an dieser Stelle noch sagen… einfach die Bilder sprechen lassen und Hunger auf „FLEISCH“ bekommen. 😉
Kurz gesagt… dieser Besuch und das Steak… einfach unvergesslich. Allerdings wollten wir auf der Rückfahrt noch einen Abstecher ins Downtown machen. Nun ja… offenbar haben wir es nicht gefunden, denn so richtig gab es in dem historischen Viertel nichts zu entdecken. Dafür sind wir ein Stück auf DER ROUTE 66 gefahren.
Es ist merkwürdig, aber für uns Deutschen ist das immer wieder ein grandioses Gefühl. Die meisten Amerikaner kömnnen das nicht verstehen, auch wenn diese Straße hin und wieder vermarktet wird.
Nach unserem Ausflug hatten wir noch einen Plan… der hauseigene Pool sollte unser sein. Okay, nicht ganz, aber immerhin kam die Abkühlung sehr gelegen. Nun ja… wir hatten auch ein Bier dabei für die innere Kühlung.
Amarillo by morning – in Deutschland ist es schon fast wieder Morgen. Allerdings ist es ja dann Samstag und viele von Euch werden etwas länger am Kissen horchen. Bei uns ist es jetzt fast 21 Uhr. Der Plan für morgen steht – es geht Richtung Süden nach Slaton, ein paar Meilen südlich von Lubbock entfernt. Und da haben wir ein ganz besonderes und spannendes Ziel. Das ist aber ein anderer Bericht! 😀 In diesem Sinne… Gute Nacht aus Texas.