Vorweg muss ich mich entschuldigen. Der gestrige Tag hatte doch ziemlich geschlaucht. Da war nach einem kleinen Drink einfach keine Kraft mehr für den Blog vorhanden. Nun wird das aber nachgeholt…


Wir wollten San Angelo der Rücken kehren und Fahrt Richtung San Antonio, aufnehmen. Besser gesagt war unser Ziel New Braunfels. Sicher mag jetzt jemand denken, dass ich den Ort falsch geschrieben habe – der irrt aber gewaltig. Wie viele Orte in Texas, wurde dieser Ort durch deutsche Einwander gegründet. Genauer gesagt wurde New Braunfels wurde nach dem Landkauf (500 Hektar) 1845 im Auftrag des Vereins zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas (Mainzer Adelsverein) gegründet. Soviel nur kurz zu unserem Zielort. Die Strecke, welche wir uns nach New Braunfels bringen sollte, war eigentlich mit ca. 230 Meilen geplant. Aber wie es so oft ist, gibt es spontane Änderungern. Wir fuhren jedenfalls in San Angelo los und wie man sieht, gibt es auch bereits hier deutsche Einflüsse bei den Namen der Orte.

So langsam lagen die Erdöl- und Baumwollfelder hinter uns. Wir hatten allerdings scheinbare Begleiter in der Luft. Immer wieder kreisten Falken über der Straße, auf der wir fuhren. Sollte das was bedeuten? Da bin ich mir ganz sicher, aber die Aufmerksamkeit lag bestimmt mehr auf den Opfern neben der Strecke. Eigentlich wollten wir nach Fredericksburg fahren und dort eine erste Pause einlegen. Da Bine jedoch bei der Fahrt den Texas Travel Guide wälzte, entwickelte sie sich langsam zum Reiseführer und fand immer wieder spannenden Orte. So wie auch die Ruins of Real Presido de San Saba, welche sich nahe der Standt Menard befinden. Leider ist es in Texas oft so, dass es zwar Sehenswürgikeiten gibt, diese aber nicht sehr beworben werden. Sprich… selten Wegweiser und man muss suchen… oder Google bemühen, wenn man dann auch Netz hat. 😉 Wir hatten das Glück und so konnten wir uns zu den Ruinen navigieren lassen. Diese Ruinen stammen von einem Fort/Mission aus der Zeit der spanischen Anektion 1751.

Wie man sieht, lag das Fort direkt am Fluß San Saba. Grundsätzlich sehr clever, allerdinge war das „Gebäude“, durch welches das Foto gemacht wurde, eine Bastion auf der Südostseite. Diese Bastion bestand aus einem flachen Raum, in dem sich 2 Kanonen befanden. Was sie „Jung“ in diesem Raum erlebten, wenn die Kanonen abgefeuert wurden, kann man sich vorstellen. Insgesamt lebten in dem Fort neben den Soldaten und dem Presidente auch Familien, welche ordentlich Leben in das Fort brachten. Heute leben durch nur noch Echsen und mexikanischer Stachelmohn.


Ganz in der Nähe (20 Meilen) befand sich ein weiteres Fort, welches zwar einen Umweg bedeutete, aber sich unserem Drang nach Kultur förmlich aufzwängte. So begaben wir uns zum Fort McKavitt, welche ziemlich gut instandgesetzt wurde und als Museum diente. Auf dem Weg dorthin erlebten wir dann auch das Spiel „Fressen und gefressen werden“.

Das Fort McKavett ist eine Geisterstadt in Menard County die nach ihrer Stilllegung als Fort bis in die 1970er Jahre eine Zeit lang von lokalen Hispanics besetzt war. Die Siedlung Fort McKavitt hatte Ihren Ursprung in der 1850er Jahren und wurde 1859 geschlossen, so dass die Zivilbevölkerung in sichere Gebiete, wie Scbtown floh, um vor der Verwüstung durch die Indiander geschützt zu sein.Die US Army eröffnete den Außenposten als Fort McKavett wieder.

Natürlich waren auch genug Gelegenheiten für Blödsinn, wie ausnüchtern, Stuben- und Revierreinigung und einen Blick ins Lazarett, wo auch für die schwierigen Fälle vorgesorgt war. Uns erstaunte aber auch, dass an den Betten deutsch Namen standen. Wenn man weiß, dass in dieser Gegend damals viele Iren und Deutsche angesiedelt waren, erklärte sich da von selbst.  Für die niedrigeren und höheren Offizieren war die Unterkunft natürlich etwas gehobener, da die Familien mit in den Unterkünften wohnten. Selbst für uns gemeinem Fußvolk war der Zutritt nur begrenzt möglich. 😉

Nach diesem kleinen Ausflug in die texanische Geschichte, setzten wir unseren Weg fort. Unseren ursprünglichen Plan, nach Fredericksburg zu fahren hatten wir inzwischen verworfen, da die dortigen Attraktionen erst wieder ab Mittwoch Nachmittag verfügbar waren. Bine fand in dem Travelguide eine weitere Sehenswürdigkeit, welcher wir einen Besuch abstatten mussten – Stonehenge II eine etwas kleiner Kopie des Originals in England.

   

Nachdem wir Fredericksburg als Zwischenstopp nicht mehr als so wichtig angesehen hatten, hatte Bine DIE Alternative gefunden – die Stadt Boerne. Für uns war es ganz wichtig, dass man hier eventuell etwas schnabulieren konnte. So auf der Karte machte es erstmal nicht so den tollen Eindruck, welcher uns aber absolutly täuschte. Boerne hat die Größe einer deutschen Kleinstadt, ist sauber und als Übernachtungsmöglichkeit total zu empfehlen. Man achte auf den Namen der Stadt, welcher nicht von ungefährt kam. 1849 kamen als erste Siedler deutsche Auswanderer in diese Gegend und siedelten am Cibolo Creek. Sie nannten die Ansiedlung Tusculum. 1852 benannten sie den Ort um in Boerne, nach dem deutschen Autoren und Publizisten Ludwig Börne. In Boerne gibt es eine lange Tradition der deutschstämmigen Bevölkerung, so wurde der 1860 gegründete „Boerne Gesangverein“ erst 1977 aufgelöst. Ebenfalls 1860 entstand die heute noch bestehende Boerne Village Band und 1864 der noch aktive „Boerne Schützenverein“. Seit 1967 wird in Erinnerung an die deutschstämmige Tradition jährlich das „Bergesfest (Berges Fest)“ gefeiert. Bine fand auch ein Retsaurant, dass den lustigen Namen „The dodging Duck Brewhaus“ – Die ausweichende Ente Brauhaus – trägt.

Auf der anderen Straßenseite waren an dem Fluß Enten unterwegs, welche sich durch den Straßenverkehr in keiner Weise stören ließen. Der zugehörige Park ist auch eine Art Naturschutzgebiet in welchem einige Gänse darauf bedacht earen, ihr Revier zu verteidigen… erfolgreich, wie man sieht. Wir konnten somit unverletzt weiter nach New Braunfels fahren


Die geplante Fahrt von ca. 2,5 Stunden hatte nun 6 Stunden beansprucht. Aus den veranschlagten 230 Meilen wurden knapp 400. Nach einer anstrengenden Fahrt an San Antonio vorbei und mitten in der Rushhour über den Highway nach New Braunfels waren wir dann in unserem Hotel angekommen. Just in dem Augenblick, wo wir in unserem Zimmer waren, wich auch die Anspannung der Müdigkeit. 1-2 Bierchen mussten sein… und noch ein wenig die Bilder vom Tag sortieren… dann gingen bei uns die Lichter aus. Zum Glück haben wir hier 3 Übernachtungen geplant, so dass wir genug Zeit haben, diese Gegend zu erkunden. Ein wenig kannten wir uns ja hier aus, da wir vor 5 Jahren schon mal in San Antonio waren, aber eben zu kurz. Das wollten wir nun ändern, doch das… ist ein neuer Bericht. 😀