GUTEN MORGEN DEUTSCHLAND!!! Vermutlich werden wir noch schlafen, wenn Ihr diesen Bericht lest. Und der handelt von Tag 10 – dem 18.04.2023. Unsere erste Nacht in New Braunfels liegt hinter uns. Es war eine ziemlich unruhige Nacht, da zwei „wilde Tiere“ zeigen wollten, wer lauter sein kann. Mir tut jetzt noch mein Gaumensegel weh. 😀 Das ist übrigens ein Blick aus unserem Hotelfenster – eine Schule. Hier kamen regelmäßig diese großen gelben Schulbusse an, aber auch die Elterntaxis sind sehr gefragt
Das Frühstück war natürlich wieder typisch americanlike, aber die Auswahl konnte sich sehen lassen. Ein Foto… das kann ich Euch nicht vorenthalten… eine Pancakemaschine. Bei unserem letzten Besuch in Amerika musste man noch per Hand den Teig einfüllen. Heute geht das alles mit einem Knopfdruck. Die Entwicklung geht eben auch hier weiter. 😉
Heute wollten wir die Umgebung von New Braunfels erkunden. Bevor es los ging mussten allerdings noch 2 Sachen erledigt werden. Da war der Bericht vom gestrigen Tag und… den Tank des Mietwagens füllen. Unsere gestrigen Eskapaden haben das Auto doch recht ordentlich am Tank nuckeln lassen. Bei ca. 16 Galonen für gut 50$ macht das Verbrennen von Gas (so nennt man hier den Sprit – außerdem noch Petrol) einfach mal Spaß. 😉 Die erste Station sollte „Gruene“ sein – ein Ortsteil von New Braunfels und mit knapp 4 Meilen nicht wirklich weit. Hier waren wir vor 5 Jahren schon einmal. Allerdings war es damals krachend voll – vermutlich weil irgendein Fest war. Heute dagegen war „Gruene“ eher entspannt, aber nicht weniger interessant.
Über Gruene gibt es viel zu schreiben. Da ich das Fahrrad nicht neu erfinden muss, bedanke ich mich brav bei Wikipedia:
Gegründet wurde das Dorf von den Söhnen der deutschen Siedler Ernst und Antoinette Gruene. Schon im 19. Jahrhundert gab es in Gruene eine Bank, eine Post, eine Schule, eine Tanzhalle für die örtlichen Arbeitskräfte, eine Schrotmühle sowie eine Baumwoll-Entkörnungsmaschine. Zwei Schienenstränge erleichterten das Verladen der Baumwolle.
Die 1878 durch Heinrich D. Gruene erbaute Tanzhalle Gruene Hall ist nach Angaben der Besitzer bis zum heutigen Tag durchgehend in Betrieb und man bezeichnet sie als die „älteste noch genutzte Tanzhalle in Texas“. Auftritte von Willie Nelson, George Strait, Jeff Walker und vieler anderer machten die Gruene Hall legendär. 1996 war sie Schauplatz in dem Film Michael mit John Travolta. Nun genug mit Klugscheißerei. Auf dem nächsten Bild sieht man eine Kreuzung. Hier wurde Bine vor 5 Jahren von einem Polizisten dermaßen zurückgepfiffen, dass wir Sorge hatten, dass sie im Knast übernachten darf. 😀 Nein… so schlimm war es nicht!
Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, eine kleine Trinkpause einzulegen. Es war ja schließlich schon nach Mittag. In Gruene selbst gibt es zwar viele Hinweise auf die deutsche Vergangenheit, aber die deutsche Sprache… no chance! Aber inzwischen hatten wir ein ganz anderes Problem… es regnete… in Texas. Nun ja… es gibt natürlich einige Geschäfte, wo man geduldig auf das Ende des Regens warten konnte.
Im Prinzip gab es allen möglichen Kram, den man sich vorstellen kann. Außer… nun gut, einen Rasenmäher und einen Lone Star. Ein Lone Star hängt im Prinzip an fast jedem Haus in Texas. Den wollte ich für unsere Ranch haben und renne diesem Teil nun seit fast 10 Tagen hinterher. Ach ja… das Badehaus auf dem letzten Bild heißt nur noch so. Da es inzwischen auch in Texas Brauch ist, dass jedes Haus ein eigenes Bad hat, wurde es in ein Geschäft umgewandelt. Wir waren geschlossen der Meinung, dass Gruene einfach einen unbeschreiblichen Charme hat. Sollte es uns noch einmal in diese Ecke verschlagen, dann ist ein Abstecher hierher Pflicht.
Eins war schon vorher klar… heute sollte Gruene nicht alles gewesen sein. Bine hatte schon vor einer Weile die Stadt Bandera auf dem Schirm gehabt. Okay… liegt nicht ganz in der Nähe, aber mehr als das man enttäuscht wird, kann ja nicht passieren. Es liegt ja auch nur knappe 80 Meilen von Gruene entfernt. 😀 Auf der Fahrt fanden wir dann viele bekannte Namen für Straßen und Orte. Aber seht selbst… Ach ja… das erste Bild stammt von der Autobahn rund um San Antonio. Wir kpnnten uns nicht daran erinnern, dass es vor 5 Jahren dieses Autobahnknäuel auch schon gab. Es könnte aber durchaus sein, dass die Amis einfach mal schneller sind, als wir in Deutschland mit dem BER.
Nach über 1,5 Stunden trafen wir dann in Bandera ein und… wir wurden nicht enttäuscht.
Aber ja… es gibt dort natürlich auch viele Shops, in denen man Stunden verbringen kann. Und wenn Papa das schreibt, dann hat das schon was zu bedeuten. Es gab auch einen Laden, der extra öffnete, weil wir und ein paar andere Besucher der Stadt sich die Nase platt drückten.
An dieser Stelle gibt’s wieder eine kleine Episode zu erzählen. von den anderen „Stadtbesuchern“ merkte jemand, dass wir not , nothing,niemals aus Amerika sind. Er fragte uns in einem fast perfektem Deutsch, wo wir herkommen. Natürlich sind wir gerne Touris und sagten ihm… aus Berlin… Deutschland (nur zur Sicherheit) Oh… damit trafen ins Schwarze – er stammte aus dem Rheinland. Aber offensichtlich ist das schon sehr lange her, denn man merkte im schon etwas an, dass er sich sprachlich von seiner Heimatsprache entfernt hatte. Aber egal… er freute sich… wir freuten uns… und darauf kommt es doch an. Und nun… DER Augenblick… in einem Laden gab es ihn… den… meinen Lone Star!!! Ich bekam das Grinsen vor Freude einfach nicht mehr aus dem Gesicht.
Man muss sagen… in Bandera hat jemand dafür gesorgt, dass es nicht den Weg viele anderer Städte geht. Hin und wieder konnte man sehen, dass es Orte in der Stadt gab, welche in einem neuen Glanz erstrahlten. Hier nur ein Beispiel. Vor 40 Jahren war diese Boutique noch eine Tanke.
Eins darf man nicht vergessen… unser Ausflug in die „Umgebung“ begann ja recht spät. Wir mussten also langsam die Rückfahrt antreten, wobei uns das Navi ein Fahrtzeit von ca. 2 Stunden offeriert hatte. Wir wollten auf der Rückfahrt auch die Interstate meiden, da ja um San Antonio wieder mit der Rushhour zu rechnen war. Außerdem hatten wir auf der Fahrt nach Bandera einen Foodtruck gesehen. An dem wollte wir anhalten, um uns zu stärken. Hier sollte es Schnitzel geben… na das wollten wir mal sehen, ob es den deutschen Ansprüchen entspricht. 😀
Das passiert, wenn man einem Texaner das Handy gibt, damit er ein Foto macht. Ach ja… übrigens kam die Mutter seiner Frau aus Deutschland. Manchmal kann man das nicht glauben, aber es ist tatsächlich so.
Oh das Schnitzel war gut… klein, aber gut. Selbst der Gurkensalat konnte sich sehen lassen. So gestärkt konnten wir dann locker den Weg zurück ins Hotel bewältigen.
Und das war nun unser Tag 10. Aus der Erkundung der Umgebung sind über 150 Meilen geworden, welche sich aber absolut gelohnt haben. Nun noch ein Bier… dann werden wir wohl langsam das Licht aussmachen. Morgen gehts dann direkt nach San Antonio. Das Alamo lassen wir aber aus, denn das hatten wir vor 5 Jahren schon eimal ausgiebig besichtigt. Falls jemand darüber mehr wissen will… im Menü der Homepage gibts den Punkt – Die Reise ins Dixieland. Dort erfährt man viele interessante Sachen über das Alamo und die ganzen Kriege in den US. Und über Gruene ist dort natürlich auch noch viel nachzulesen. Oh man… ick freu mir auf San Antonio und das Hard Rock Cafe. Aber das ist ein neuer Bericht. 😀