Wir haben Tag 15 und es ist der 23.04.2023. Nach 3 Tagen heisst es nun vom Golf von Mexico Abschied nehmen. Aber das sollte uns nicht schwer fallen. Doch vorher war da ja noch der gestrige Abend. Wie vermutet hatten wir noch eine Runde gedreht und sind dann zu bester Familienzeit in der Pizzeria gegenüber gelandet. Leute… Pizzeria All you can eat… ich glaube, das haben nur die Amis drauf. Die Hütte war gut gefüllt und die Teller der Gäste auch. Es ist irre, was manche Leute verdrücken können. Uns war jedenfalls nur nach Pizza. Bine hatte sich eine 8 Inch zusammengestellt, ich hielt eine 12 Inch Pizza für angemessen. Also eigentlich ist mir der Unterschied von 4 Inch schon klar, aber bewußt wurde es mir erst, als uns die Pizzen gebracht wurden. Die 10 cm mehr sind offensichtlich. 😀

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass es an der Perpektive lag. 😉 Bevor Fragen bezüglich unserer Reiseenten aufkommen… wir hatten nur Bobby dabei, denn Lola hatte Sonnenbrand und musste im Zimmer bleiben. Jedenfalls musste ich mit der Pizza ganz schöne kämpfen, aber… ich hatte gewonnen. Knapp, aber immerhin und das Bier passte dann auch noch. Den Rest des Abends verbrachten wir dann mit ein wenig Eishockey schauen. Irgendwann waren wir dann auch fit für die Nachtruhe.


Der heutige Morgen hielt, was der Wetterbericht versprochen hatte. Nach dem Frühstück packten wir schnell die Koffer, denn es war ein Sturm mit schweren Regengüssen und Gewitter im Anmarsch. Eh wir auf der Insel festsitzen hatten wir beschlossen, statt wie geplant um 11 Uhr, doch lieber schon um 10 Uhr die Fahrt zu unserer nächsten Station anzutreten und das war auch gut so, denn das Unwetter zog ziemlich schnell heran. Allerdings hatte Bine noch die Gelegenheit, von der Insel ein paar Fotos zu machen.

 

Hier sieht man auch, dass noch ordentlich gebaut wird. Vermutlich würde man in ein paar Jahren die Mustang Island nicht mehr wiedererkennen. Dann ging es wieder über die große Brücke und wir hatten den freien Blick auf das Unheil, dass uns entgegen kam.

 

Oh es war heftig… sehr heftig und so langsam machte sich der Schiss breit. Wir mussten von Corpus Christi Richtung Osten über einige kleinen Inseln, wo das Wasser dann schon bedrohlich weit an der Straße stand. Ich hatte immer den Albtraum, dass man durch solch einen Sturm fährt, der das Wasser von der See auf die Straße drückt und man mit dem Auto nicht mehr durchkommt bzw. weggespült wird. Es war nicht ganz so, aber ziemlich kurz davor. Das Wasser stand schon bis an die Straße ran und der Wind drückte das Auto ordentlich in eine Richtung, die man eigentlich nicht fahren wollte.

Zum Glück fuhr vor uns ein Auto, dass zumindest für einige Meilen den selben Weg wie wir hatten. Bei knapp 20 m Sichtweite war das mehr als hilfreich. Irre ist nur, dass es Leute gibt, die keinen Sinn für das Risiko hatten und dann auch noch überholten. Eigentlich wollten wir auf dem Festland anhalten und das Unwetter abwarten. Doch nun kam es noch dicker, denn es gesellte sich Gewitter dazu. Ein Weltuntergang kann nicht schlimmer sein. Wenn man solche Sachen im Fernsehen sieht, denkt man… alle Show bei die Amis… aber neee… das gibt’s wirklich.

In Refugio hatte der Regen dann etwas nachgelassen, so dass wir erstmal an die Seite fahren und durchschnaufen konnten. Meine Fresse… das hat mal ordentlich Nerven gekostet. Aber das Schlimmste hatten wir überstanden… eine gute Stunde Unwetter war dann wirklich genug. Allerdings waren wir noch nicht in Victoria angekommen und das Gewitter sollte weiterhin unser Begleiter sein. Die Blitze sind auf total freier Gegend schon ziemlich beeindruckend. So langsam näherten wir uns unserem Hotel. Allerdings waren in dem Bereich unserer Abfahrt ordentlich Police-Autos mit Rundumleuchte (ich nenne es mal so)… da musste was sein. War es auch… ein Unfall – das kommt davon, wenn man es bei diesem Regen mit dem Tempo unnötig übertreiben muss. Unsere Abfahrt war zum Glück grade noch frei, so dass wir hier die Piste verlassen konnten. Aber was war das? Ein Polizeiauto kam mit Rundumleuchte hinterher uns her. Haben wir etwas falsch gemacht… sind wir jetzt fällig? Also brav an die Seite gefahren und… das Auto fuhr vorbei und auf direktem Weg zu unserem Hotel. Na Klasse, jetzt werden wir auch noch angekündigt. 😉 Wir waren dann auch an unserem Hotel und wollten mal nachfragen, ob zufällig unser Zimmer schon verfügbar war. Dabei hatten wir auch den wahren Grund des eiligen Polizeiautos erfahren. Die Polizeipüppi musste mal dringend Puschi machen. okay… das ist mal ein Grund für das Sondersignal. 😀 Unser Zimmer war leider noch nicht bezugsfertig, aber bei einem Kaffee warteten wir nur eine halbe Stunde und wir konnten unser Zimmer für eine Nacht in Beschlag nehmen. Allerdings regnete es draußen noch immer… zumindest sagte der Wetterbericht, dass es bis 15 Uhr keine Änderung geben sollte. Also war das die ideale Gelegenheit für eine dringende Pause. 15 Uhr – der Regen war zwar nicht ganz vorbei, aber man konnte es wagen, mal eine Runde durch Victoria zu drehen. Also Victoria hat im historischen District eine Menge spanndender Sachen zu bieten. Nun ist es aber Sonntagnachmittag… man darf nicht vergessen… die Amis sind ab dem Vormittag in der Kirche. Das Wetter war ja auch nicht grade einladend und so war nur eine mexicanische Bar geöffnet.

Das Courthouse (nennen wir es mal Rathaus) ist schon sehr imposant – ebenso, wir die St. Mary’s Church. Erbaut wurde das Courthouse 1892 – die  St. Mary’s Church dagegen „erst“ 1903.

 

 

Wer jetzte bei dem letzten Bild denkt… joah… sieht ja hübsch aus mit den Ruckmann Hardware und so… .denkste, da will uns Victoria gehörig veräppeln. Diese Häuser sind nur angemalt.


Nach unserer Runde durch Victoria fuhren wir zurück zum Hotel. Schließlich mussten sich ja noch unsere Koffer verdopplen. Okay, das versteht man nicht so einfach. Wir sind ja mit einem Koffer im Koffer in Texas angereist. Der zweite Koffer ist dann jeweils zusätzlich für die Rückreise gewesen, da er bei unserer Flugbuchung dabei ist. Irgendwo muss man ja schließlich die Resultate der Shoppingrunden verstauen. Bei einem Becherchen Margarita machte sich das besonders gut. 😀 Bine hatte dann noch den Check-In erledigt, so dass unserer morgigen Rückreise nichts mehr im Weg stehen sollte. Um 9 Uhr gehts dann nach Houston, wo wir uns von unserem BMW trennen müssen. Okay… er hat uns dann fast 2500 Meilen durch die Gegend gebracht, aber so richtig anfreunden… davon bin ich weit entfernt. Danach haben wir noch hoffentlich Zeit, um dem Hard Rock Cafe am Flughafen einen Besuch abzustatten, bevor es um 15:45 Richtung Deutschland geht. Der Hopser über den Teich geht diesmal mit einer Boing 747-8, dem größten Passagierflugzeug, dass es aktuell gibt. Ich bin jedenfalls sehr gespannt und werde davon in einem letzten Bericht von unserer Reise berichten. Das wird allerdings erst wieder in Berlin sein. Bis dahin… bleibt gesund, ich geben Euch Bescheid.