08.10.2024 – Die ersten 6 Tage liegen hinter uns. Das bedeutet für uns… die erste Halbzeit unserer Reise  ist vorbei. Ein würdiger Moment, um Las Vegas den Rücken zu kehren. Unser nächstes Ziel ist San Francisco, allerdings mit über 09:00 Stunden Fahrzeit doch ein Stück zu weit für einen Rutsch. Also hatten wir uns bei unserer Planung  entschieden, in Visalia zu übernachten. Gestern buchten wir dann jedoch ein Hotel in Bakersfield, da sich dieser Ort ungefähr auf der Hälfte der Strecke befindet.

Um ca. 10:40 Uhr machten wir uns ohne Frühstückauf den Weg und entdeckten dann bei der Fahrt zur Interstate dieses hier. Wir gehen mal davon aus, dass es sich um eine Paintball-Area handelt. 😉

Und dann auch noch dieses Gebäude… ohne es politisch zu werten… wir werden sehen, wie lange das „Haus“ noch diesen Namen trägt. 😀

Eigentlich ist es ja immer Wahnsinn, wie schnell man aus solch einer Stadt raus ist und schon über die Interstate rollt. In diesem Fall die I-15, auf welcher wir nicht mal 48  Stunden zuvor, nach Las Vegas eingeflogen sind. Und deswegen waren wir auch noch immer inmitten der Mojave-Wüste, auch wenn mit einer gewissen Sicherheit im Rücken. Nein… auch wenn wir die Möglichkeit gehabt hätten… wir blieben auf der sicheren Route. So rollten wir vorbei an Sloan, Richtung Süden. An dieser Stelle muss ich unseren Freund Mirko zitieren… „Die Wüste, unendliche Weiten“ So ist es wirklich! Wenn man denkt… da hinten muss doch das Ende sein… Hmmm… nö, es geht immer weiter. Wüste, Sträucher und im Hintergrund die Berge.

Inzwischen spürten wir doch, dass es so langsam an der Zeit war, etwas Nahrung zu suchen und zu finden. Bine hatte für uns das „Whiskey Pete’s“ in Primm auserkoren, um uns in das Gefühl der Sättigung zu bringen. (Ich schwimme grade in Poesie 😀 ) Was wir nicht wussten, es war nicht einfach nur ein Hotel, sonder ein Resorts mit… na… genau… einem Casino. Ist ja quasi in der Nähe von Vegas. Eins musste man diesem Casino aber zugestehen… es war supertoll eingerichtet.

Aber viel wichtiger war… wir konnten hier im IHOP frühstücken. Und das außerordentlich gut, mit Kaffee satt und blasefüllender Garantie. 😀 Nein mal im Ernst… Kaffee hat ja manchmal diese Eigenschaft.

Aber passiert  ist passiert und wir fuhren weiter Richtung Bakersfield. Um uns herum… genau… noch immer die Wüste Mojave. Allerdings ließen wir den Mojave Nationalpark südlich von uns liegen und kamen so wieder nach Kalifornien.

Kurz vor Barstow (vermutlich stammt der Name dieser Stadt aus Deutschland – ich muss da mal recherchieren) sahen wir ein Schild „Historic Route 66“. Oh ja… für uns ist das noch immer ein Magnet. Darum fuhren wir von der I-15 runter und rein nach Barstow. Wir fuhren dann ein Stück auf der Route 66, einmal gewendet und wieder zurück auf die ursprünglich Strecke.

An dieser Stelle ist hier das Ergebnis meiner Recherche, auch wenn ich ein wenig enttäuscht bin. Die Stadt wurde nach dem Präsidenten der Santa – Fe Eisenbahngesellschaft, William Barstow Strong benannt. Auch wenn Wikipedia was anderes behauptet… die Wurzeln reichen garantiert bis nach Deutschland.

Inzwischen hatten wir die I-15 verlassen und und unsere Fahrt ging auf dem California Highway 58 zwischen Bergketten hindurch, wo sich Vegetation und keine Vegetation abwechselten. Uns faszienierte es gewaltig, dass sich an den Bergen zwischen den mal vorhandenen Bäumen eine Eisenbahnlinie schmiegte. Man hatte das Gefühl, dass hier das Stück einer Modelleisenbahnanlage implantiert wurde.

Nach einiger Zeit wurden die Berge dann immer flacher und änderten auch Ihre Farbe. Auf den ersten Blick dachten wir, dass die Wüste nie aufhört und alles Sandhügel sind. Ähm… nein… für mich war es dann ganz klar, die Hügel haben Fell! Ja okay… auch wenn es so aussieht, das Fell entpuppte sich als hellgelbes Gras (hat nichts mit Amsterdam zu tun). Einfach unbeschreiblich und irgendwie schön!

Das war eindeutig mal ein anderer Anblick, als den, welchen wir schon stundenlang bewundern durften. Weiter ging die Fahrt vorbei an Mojave mit seinem Flughafen und Tehachapi. Und wenn du denkst, jetzt hast du alles gesehen, wächst da plötzlich eine Ölpumpe auf dem Acker. Ja, wir waren noch immer in Kalifornien. Außer dem Kalofornischen Goldrausch von damals, wird hier auch Erdöl gefördert. In kleinerem Rahmen, aber immerhin.

Na ja… irgendwie muss ja auch das Wasser finanziert werden, welches zum Beregnen der Ackerflächen benötigt wird. Und damit erklärt sich auch, wie der Wandel der Vegetation zustande kommt. Denn hier gibt es Apfelplantagen und bewirtschaftete Ackerflächen.

Nach fast 5 Stunden hatten wir es geschafft… wir waren in Bakersfield angekommen. Das Hotel in der Nähe der Route 58 ist ideal gelegen, um morgen unsere Fahrt nach Frisco fortzusetzen. Gegenüber des Hotels war ein kleiner Laden, der relativ preisgünstig Bier anbietet. Auch ideal… um die Bierreserven aufzufüllen. Ist eigentlich jemandem aufgefallen, dass wir auf dieser USA-Reise relativ wenig Bier gekauft haben? Okay… bisher, denn wir haben ja noch etwas Zeit, diesen schlechten Ruf zu verbessern. 😀

Direkt neben dem Hotel ist auch ein Chinese Buffet. Ja warum denn nicht auch das mal machen? Meine Güte… ich bin noch immer satt. Aber wenn man sieht, was so manche Einheimische verdrücken können, ist das schon unfassbar. Na jedenfall sind wir gut gefüllt auf unser Zimmer zurück und gönnten uns eine Pause. Na gut, manche nennen es Nachmittagsschlaf, aber wir hatten ja eh in Bakersfield kein Sightseeing geplant. Nun ist es auch schon wieder 21:15 Uhr – in Deutschland geht dagegen bald wieder die Sonne auf. Das Hotel in Frisco ist gebucht und wenn es nur annähernd das hält, was es verspricht, wird es schon ziemlich cool. Der Bericht vom heutigen Tag ist fertig und wir gönnen uns ein Schlafbier. Tja… der heutige Bericht ist nicht so üppig, wie in den letzten Tagen. Aber wenn man die ganze Zeit im Auto unterwegs ist, fallen die interessanten Sachen einem nur schwer vor das Auto. Morgen gehts dann weiter mit neuen Abenteuern.

Seid gespannt… wir sind es auch!