Tag 9 – Nachts sind alle Katzen grau

10.10.2024 – So könnte man es genau beschreiben… Nachts sind alle Katzen grau! Das trifft auch für San Francisco zu. Aber immer der Reihe nach. Ich hatte mir den Wecker zu 06:00 Uhr gestellt… eigentlich, denn ich erwachte von alleine um 07:20 Uhr. Was war geschehen? Hatte ich den Wecker ausgemacht? Oder… hatte ich den Wecker doch nicht gestellt? Vermutlich werden wir nie eine Antwort drauf finden. Das Problem war nur meine Wassertablette, welche unseren Aufbruch in das heutige Abenteuer nach hinten geschoben hatte. Das betraf natürlich auch den Blog für den gestrigen Tag. So machten wir uns dann bei frischen 19 C endlich um ca. 10:30 Uhr auf den Weg, um eventuell etwas zum Frühstück zu finden. Vor dem Hotel lief noch immer der lautstark der Streik, was uns aber ziemlich schnuppe war. Vorab aber noch die versprochenen Bilder vom historisch Gebäude des Hotels. Mal ehrlich… hier könnte man auch einen Film drehen. 😉

Aber anstatt etwas zum Frühstück zu finden, gelangten wir an die Abfahrstation der Cable Car – eine DER Attraktionen in Frisco. Wir hatten uns ganz schnell dazu entschlossen, dass das Frühstück noch warten kann.

Also stellte ich mich schon mal an die Warteschlange an und Bine organisierte Tickets. Die einzelne Fahrt kostet 8 Dollar. Bine hatte aber ein Tagesticket organisiert, welches mit 13 Dollar dann ziemlich günstig war und… man konnte mit fast allen Bahnen und Bussen fahren. Na wenn das kein Schnäppchen ist. Diese Cable Car ist schon eine irre Technik. Viel Handarbeit und eine gute Anzahl von Leuten, die diese Technik bedienen können. Alleine die Drehscheibe, wo die Bahn dann in die andere Richtung gebracht wird… uralt, aber einfach genial.

Obwohl die Warteschlange vermuten ließ, dass wir mindestens eine Stunde anstehen, waren wir nach ca. 45 Minuten an der Reihe. Und schon ging die wilde Fahrt Richtung Hafen los. Es ist ja unglaublich… das ganze Leben hört man von dieser Bahn und plötzlich sitzt man drin und fährt damit durch San Francisco.

 

Die Fahrt endete in der Nähe vom Hafen – den Rest musste man allerdings zu Fuß gehen. Wir hatten inzwischen unser erstes Ziel festgelegt – das Hard Roch Cafe von San Francisco, welches sich am Pier 39 befindet. Wir hatten damit die berühmten 2 Fliegen mit einer Klappe geschlagen. „Frühstück“ und der Besuch im HRC Nummer 33. Ich weiß… wir sind viel zu clever für diese Welt. 😀 Genau genommen befindet sich der Hafen im Bezirk Fisherman’s Wharf. Einem wirklich schönen Viertel von Frisco, was natürlich von den Touristen lebt. Der Weg zum HRC hatte uns dabei ehrlich gesagt, eine wenig die Erlebnisse vom Vorabend zu vergessen. Hier gab es so viel zu sehen… wir spürten selbst den leeren Magen nicht mehr. 😉

Dann war es vor uns… das Hard Rock Cafe von San Francisco. Wir wurden mit richtig cooler Livemusik davor empfangen. Das HRC ist nicht besonders groß, aber nett eingerichtet. Hier konnten wir dermaßen unseren Hunger stillen, dass es bis zum Abend reichte. 😀

Selbstverständlich war der Besuch des Shops Pflicht gewesen, denn mein Schrank… na ihr wisst schon. 😉 Aber wenn man schon mal hier, kann man sich am Pier 39 auch mal genauer umschauen. Oh… es ist hier bunt und schön und schön und bunt. Und plötzlich… hörten wir, wie ein Kampfjet über die Dächer des Piers donnerte. Leute ich sage euch… fast wäre der Bolzen in die Buxe gegangen.

Was wir nicht wussten… seit dem 09.10.2024 sind Fleet-Week, wo die Airforce eine Flugshow veranstaltet. Und die ballerten mit den Kampfjets über die Bucht und über den westlichen Teil von San Francisco. Wir hatten Beide dabei das Gefühl zwischen Faszination und Sorge darüber, dass wir und unsere Nachkommen das nicht im Ernstfall erleben müssen.

 

Aber im Prinzip war das schon ziemlich irre. Man hört null Geräusche, wenn die Jets angeflogen kommen. Dann ganz plötzlich ein lautes tiefes Pfeifen und schon sind sie über unsere Köpfe geflogen und waren in wenigen Sekunden am anderen Ende der Bucht. Mal einzeln, mal im Parallelflug, mal in Viererformation, mal im Looping. Ja… es war beeindrucken, aber auch furchterregend, da man keine Chance hatte, die Flieger vorher zu orten.

Übrigens… die Seelöwen am Hafen ließen sich dadurch kein Stück stören.

Okay… das Hard Rock Cafe hatten wir erledigt – nächster Stopp: Golden Gate Brigde. Aber wie kommen wir dahin? Laufen? No way! Warum nicht den Bus nehmen, denn wir hatten dafür ja Tickets. Nun ist es ja nicht so, dass die Busse hier pünktlich fahren. Verspätungen sind ganz normal, aber wir haben ja Urlaub. In Berlin wäre vermutlich mein Puls in ganz andere Bereiche hochgeschossen. Aber hier… „Irgendwann kommt der Bus schon….“ Was uns allerdings schon die ganze Zeit aufgefallen. War… hier fuhren Autos mit einer Art Ventilator auf dem Dach und an den Seiten und hinten und… elektrisch waren die Dinger auch. Das sah schon sehr merkwürdig aus… aber was war das? Auf die Antwort müsste ihr noch warten. Schließlich mussten wir uns auch erst mal schlau machen. 😀 Jedenfalls brachte uns der Bus zum nächsten Ziel, der Golden Gate Bridge. Da war sie…so einfach vor uns… und riesig und sehr beeindruckend. Wir starteten dann eine ganze Fotoserie, welche wir für euch auf die wesentlichen Fotos reduzieren. Zufällig stand da auch ein Pärchen aus Deutschland, wo wir dann gegenseitig anboten, uns jeweils zu fotografieren.

Also ich bin noch immer ziemlich beeindruckt. Wir tranken dann noch einen Kaffee am Fuße der Golden Gate Bridge. „A Cup of coffee at the Golden Gate“ Auch dabei habe ich ein gutes Gefühl für einen Hit in den Top 10. 😀

Damit war auch Nummer 2 der Sehenswürdigkeiten abgehakt und wir wollten nun nach Chinatown. Dafür sollten wir wieder den Bus nehmen. Das Problem… es gibt auf der Linie 28 zwei Strecken, welche zwar am selben Ziel ankommen, aber eine völlig unterschiedliche Route fahren. Wer, wenn nicht wir, ist für Abenteuer bereit? Wir hatten natürlich den falschen Bus genommen und so ging die Fahrt in eine völlig andere Ecke, als geplant. Nun sind wir ja nicht so hilflos… besser gesagt… wir vertrauen Google, welches uns wieder auf den richtigen Weg brachte. Und das in Ecken, welche an eine völlig normale Stadt erinnern… zumindest am Tage. 😉 Wir mussten dann noch ein wenig mit der Straßenbahn fahren… zwischen 4 und 10 Minuten laufen und schon waren wir in Chinatown. Also wir kennen ja auch Chinatown in London. Allerdings gibt es nicht sonderlich viel Gemeinsamkeiten. Das Chinatown in Frisco ist schon sehr amerikanisch. Im Prinzip erinnern nur noch die Gebäude, die Schriftzüge und die Restaurants an den Ursprung. Aber egal… es war trotz alledem sehr spannend.

Wir hatten einen genauen Plan… wir wollten vor der Dunkelheit wieder im Hotel sein, um dem Grusel der Stadt zu entfliehen – und bevor die Katzen wieder grau werden. Die Dämmerung setzte bereits ein und wir… wir liefen „Planlos durch San Francisco“. (An dieser Stelle hatte ich wieder das Gefühl für einen… na ihr wisst schon… 😀 ) Google machte uns die Suche nach dem Weg zum Hotel etwas schwer. GPS kann in einer Großstadt mit Wolkenkratzern schon an Zuverlässigkeit verlieren.

Aber unseren Instinkt kann man nicht überlisten! 😀 Das Tageslicht war verschwunden und wir erreichten 19:20 Uhr unser Hotel. DAS nenne ich mal Timing. Vor dem Hotel noch immer die streikende Truppe… in unserem Zimmer die absolute Ruhe… wenn der TV nicht laufen würde. Aber da sind aktuell Horrorfilme total angesagt. Wie ich schon schrieb… hier beginnt Halloween zeitiger, als in Deutschland.

Ach ja… die Autos mit dem Lüfter auf dem Dach. Das sind Robocars, welche man relativ günstig mieten kann. Über eine App bucht man dieses Auto, welches dann u dem Standort kommt, wo man es haben möchte. Allerdings… und nun kommt es… diese Autos fahren völlig autonom. Es gibt keinen Fahrer, der das Auto lenkt. San Francisco ist wohl ein Pilotprojekt dafür. Offensichtlich funktioniert es ziemlich zuverlässig, da von diesen Teilen eine Menge unterwegs sind. Es sieht allerdings schon sehr komisch aus, wenn der Fahrersitz leer ist und die Autos von alleine anhalten und losfahren… bei einem Fußweg oder Ampel… kein Problem. Oh man… es gibt Roboter, die Staub saugen, aber Autos ohne Fahrer?! So habe ich mir die Zukunft immer vorgestellt. Alle können einen schnasseln und kommen trotzdem sicher nach Hause. 😀

Nun habe ich es wieder geschafft. Der Bericht vom heutigen Tag ist fertig und geht in Kürze online. Das Hotel für morgen ist gebucht, da auch hier der Weg nach San Diego einfach zu weit ist. Wir werden dann nördlich von LA eine Pause einlegen und nächtigen. Bis dahin…

Seid gespannt… wir sind es auch!