Die Reisen der Laewens

Begleite Sabine und Jens auf ihren Reisen durch die Welt

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Noch wenige Stunden…

… dann geht’s los in Richtung Flughafen. Die Koffer sind gepackt.

 

Okay… ein wenig mehr ist schon drin, aber das Wichtigste ist dabei. 😉

Gestern haben wir noch schnell den Mietwagen umgebucht. Dadurch konnten wir glatt mal 400 € sparen. Bine hat inzwischen noch ein paar Highlights gefunden, welche wir irgendwie in unsere Tour einbauen wollen. Die erforderliche Covid-Erklärung ist auch erledigt. Und ganz wichtig… den Check-in haben wir auch geschafft. Abfahrt ist dann morgen ca. 7 Uhr und dann… kann es mal losgehen. Wir melden uns dann, wenn wir in Houston unser Hotel bezogen haben… oder etwas später, da wir vermutlich ziemlich platt sein werden.

 

Tag 1 – Es ist soweit, auf nach Texas

So ihr Lieben, nun ist es wirklich wahr geworden. Uns verschlägt es wieder in die weite Ferne, genauer gesagt, nach Texas In Deutschland ist es grade ca. 12 Uhr. Uns haut der Jetlag ein wenig dazwischen, so dass ich hier nun um 5 Uhr Ortszeit den Blog füttere.

Es ist unglaublich, aber mit beiden Flügen hatte es problemlos geklappt – auch am BER!!! Die Sicherheitskonztolle war nach 20 Minuten erledigt und wir hatten viel Zeit für ein veganes Frühstück.

 

Aber schon auf dem Flug nach Frankfurt sorgte man sich um unseren Zuckerspiegel und Flüssigkeitshaushalt. Lufthans eben.

Wer den Flughafen in Frankfurt kennt weiß, dass es hier verdammt lange Wege geben kann. Und die waren lang… sehr lang. Vom Gate A1 ging es zu Z23. Aber die Aufregung ließ die Füße nicht zu Wort kommen. Und da lag sie/es schon… bereit für den großen Sprung nach Houston.

Wir müssen mal sagen… wir haben wieder alles richtig gemacht. Premium Economy und Lufthansa  – auch wenn der lange Flug durch United Airlines durchgeführt wurde.

Bis auf ein paar Startschwierigkeiten an meinem Entertainment-Gerät, lief es  tadellos. Die Versorgung war ziemlich ausgewogen und selbst für den Hopfenbedarf wurde gesorgt.

Obwohl der Tag schon lang war, irgendwie wollt man nicht in den Schlaf kommen. Dann musste eben ein Filmchen ran… bei mir war es Top Gun Maverick und dazu ein gepflegter Jacky-Cola. 😀

  

Nach gut 10 Stunden waren wir dann in Houston angekommen – und zum Glück unser Gepäck auch.

Dann begann eigentlich schon die kleine Katastrophe. Shuttle zum Rental Car Center suchen, eine gefühlte Ewigkeit darauf warten und dann den Mietwagen abholen. Mal abgesehen davon, dass die Püppi bei Sixt uns alles Mögliche aufschwatzen wollte, was wir nicht brauchen, bot man uns einen Dodge Challenger an. Bei jeder anderen Gelegenheit hätten meine Augen gestrahlt und das Herz wäre in die Luft gesprungen. Aber für unsere Rundreise… absolut ungeeignet. Ein 2 Türer mit kleinem Kofferraum, aber dafür reichlich Kratzer im Angebot. Also wieder zurück zum Counter und um ein anderes Fahrzeug gebeten. MIt viel Diskussionen bekamen wir dann einen BMW X2 . Nicht wirklich ein Raumwunder, aber besser… nur, dass der Kofferraum noch kleiner und prall gefüllt war. Wie das bei der Rückreise mit 2 Koffern mehr klappen soll… null Ahnung. Aber wer denkt jertzt schon an die Rückfahrt. Nach einer kleinen Odyssee waren wir dann auch in unserem Hotel angekommen. Das ist schon nicht leicht, wenn man nach fast 20 Stunden Reisezeit auf 2 Navis hören will. Aber mit dem Hotel hatte es geklappt.

Nur das Absackerbier… Fehlanzeige. Also wieder ins Auto gesprungen und ab zum nächsten Walmart. Zum Glück interssiert hier in Texas kaum jemanden, dass Ostern ist. Frisch versorgt ging es dann zum Hotel zurück… kurze Stärkung und dann hieß es guten Nacht.

Heute geht´s dann weiter in Richtung Dublin zur Constantino Farm. Aber davon dann später mehr.

Tag 2 – Auf dem Weg nach Dublin – die Constantino – Farm

Moinsen zusammen und ja, Ihr habt richtig gelesen… es geht in Richtung Dublin. Nein, wir haben uns nicht verflogen, Dublin gibt es auch in Texas und liegt südwestlich von Dallas. Genauer gesagt war das Ziel die Constantineo – Farm. Vor uns lagen nach einem typischen amerikanischen Frühstück somit ca. 240 Meilen und 4-5 Stunden Fahrzeit.

Unsere Fahrt führte uns von Houston über die 290 und den Highway 6 durch die Stadt College Station.

Nach 1,5 Stunden dann die erste Pause, welche wir auch gleich mal nutzten, um an der Valero Gasstation den Tank zu füllen.

Nein… natürlich nicht mit Cola, die war für meinen Tank. 😀

Der Schulbus war noch zu haben. Wer also einen sucht, einfach bei mir melden. 😉 Weiter ging die Fahrt Richtung Norden über Hearne, Temple und Hamilton.

   

 

Und dann kamen wir auf der Constantino – Farm an. Eric hatte uns schon erwartet, da Bine ihm am Sonntag geschrieben hatte, wann wir eintreffen werden. Man kann sagen, dass die Farm ziemlich am Ar*** der Welt ist, aber das wollten wir auch so haben. Schließlich sollte das für die nächsten beiden Tage unser Zuhause sein.

Eric führte uns dann durch das Haus und zeigt uns unser Zimmer. Wir hatten bereits im Vorfeld ein Zimmer mit Bad gebucht, somit wurde der Cowboy Room unsere Schlafstätte. Auf der hinteren Terrasse hielten wir dann Eric mit einem Bier von seiner Arbeit ab. Wir nutzten die Gelegenheit, um uns ein wenig mit ihm zu unterhalten und unsere Lebensgeschichte zu erzählen. 😉 Zwischendurch schließen wir noch Freundschaft mit den 3 Hunden, welche natürlich zu solche einer Farm gehören.

Wie wäre es mit einem Blick in unsere Gemächer?

 

Wie das nach einem recht langen Tag so ist… es meldete sich das Loch im Bauch. Sprich… HUNGER!!! Eric meinte, dass der nächste Ort in der Nähe ca. 18 Meilen entfernt liegt und Hico heisst. Dort gibt es auch einige Restauarants und Geschäfte, wo wir unsere Bierreserven auffüllen konnten. Eine empfehlenswerte Lokalität zur Nahrungsaufnahme war ein mexikanisches Restaurant namens Jersey Lilly’s Mexican Restaurant. Und es war echt superlecker und so reichlich, dass es für die Nacht genug sein sollte.

Apropos Nacht… nachdem wir zur Farm zurückgekehrt waren, blieb uns noch Zeit um einen kleinen Absacker zu genießen. Dabei wurden wir Zeugen von einem für uns unbekanntem Schauspiel. Mindestens 3 Kolibripärchen hattan an ihrer Vogeltränke ordentlich zu tun. Bine hatte auch ein Video angefertigt, dass wir allerdings an dieser Stelle schuldig bleiben müssen. Gegen 22 Uhr gingen dann bei uns die Lichter aus.


Hier ist es nun gleich 10 Uhr und wir machen uns auf den Weg, die Gegend zu erkunden. Da wäre Comanche und eben Dublin. BIs dahin… euch schon mal einen schönen Abend.

 

 

 

 

Tag 3 – Die Umgebung der Constanino – Farm

Nun ja… Umgebung ist in Amerika ein deeeeeehnbarer Begriff. Alles was innerhalb einer Stunde erreichbar ist, ist in der Nähe. Aber wir haben ja ein Ziel… oder zwei…oder drei… Doch zuvor mussten wir uns mit einem Frühstück stärken. Eric und Jimmy waren seit 4 Uhr auf den Beinen und kümmerten sich um die fernen Weiten der Farm. Somit hatten wir fast das Haus für uns alleine. Zeit, mal ein paar Fotos vom Wohnzimmer zu machen, welches uns natürlich ebenfalls zur Verfügung stand.

So… genug Fotos vom Wohnzimmer. Der frühe Vogel muss frühstücken, eh er auf Erkundung fliegt.

Die Farm liegt im County Comanche. Und dazu gehört auch  quasi die „Hauptstadt“ mit gleichem Namen. Das sollte das erste Ziel am heutigen Tag sein, Nach ca. einer halben Stunde hatten wir das Zentrum von Comanche erreicht. In vielen kleineren Städten der USA ist es so, dass man die Infrastruktur an den Stadtrand verlegt hat, wo auch die meisten Einwohner leben. Leider leidet dann die Innenstadt darunter, dass viele Geschäfte schließen müssen und der Stadtkern verwaist. Nicht so in Comanche… dort hat die Politik dafür gesorgt, dass die Innenstadt weitestgehend am Leben geblieben ist. Das war für uns natürlich spannend.

Eigentlich hätte ich hier noch bestimmt 50 Bilder mehr verewigen können, aber es ging ja noch kurz zum Historischen Museum von Comanche, welches heute leider geschlossen hatte.

Wer an Dublin denkt, denkt an Whiskey, Guiness, Kleeblatt oder Molly Malone. Nicht so in Texas, denn hier ist Dublin weit vom Original entfernt. Mit anderen Worten… wir wurden enttäuscht. Das Dublin in Texas ist, wie bereits erwähnt, auf der Strecke geblieben, Die älteste Abfüllanlage von Dr. Pepper konnte da nicht viel dran ändern. Allerdings hat ein Nachfahre des Gründers erklärt, er will dafür sorgen, dass Dublin wiederbelebt wird. Man darf gespannt sein – im Moment sieht es hier jedenfalls so aus…

Es gibt hier zwar zwei Museen, aber die hatten beide geschlossen. Der Blick auf die Ladenzeile von Dublin war dann auch schon das einzige Highlight von Dublin. So beschlossen wir, uns auf den Weg weiter nach Stephenvill im Erath County zu machen. Ist ja alles in der Nähe… 😉 Hier sollte es zumindest einen Wallmart geben… und wir wurden nicht enttäuscht. Schpn bei der Einfahrt wurde klar… hier tobt das Leben. Okay,,, nicht so wie in den Großstädten, aber immerhin. Wie fast überall an den umliegenden Stadträndern waren auch hier riesige Einkaufszentren. Unter Anderem eben auch der Laden Boot & Barn, wo es unendlich viele Klamotten für den Westernfan gibt. Aber eben auch Jeans.

Oh es war spannend… lange spannend… fast eine Stunde. 😀 Allerdings wussten wir, dass es hier auch einen Walmart gibt. Also wer nicht weiß, was Walmart ist, der stelle sich Kaufland vor…. nur eben mindestens 4x so groß. Hier gibt es ALLES, von Autoreifen, über Fernseher, Schlüpper, Schuhe, Steaks bis zu Zwiebeln.

Allerdings muss ich jetzt eine Pause einlegen, da es im Walmart fast zwei Stunden dauerte, bis wir durch waren und außerdem jetzt der Akku vom Laptop alle ist. Der Rest von dem Tag folgt also später


Teil 2

Und es kann weiter gehen! Wir waren also schon eine ganze Weile in Stephenvill unterwegs und nach dem Besuch im Walmart wollten wir nun auch wenig die Downtown von Stephenvill erkunden. Ist ja schließlich in der Nähe! 😀

Oh… und da gab es jede Menge zu sehen.

Nun ist es so, dass es im April in Texas schon ziemlich warm ist. Wie jeder weiß, muss man da jede Menge trinken. Bine hatte dazu das Rockin P ausgesucht. Eine Mischung zwischen Saloon und Spielhalle. Da das Rocking P aber grade erst geöffnet hatte, waren wir die einzigen Gäste, welche sich ein Budweiser schmecken ließen. Eigentlich waren wir übrhaupt die einzigen Gäste zu dieser Zeit. Wer bitte hat schon um 15:15 Zeit, um ein Bierchen zu zischen!?!?

Nach geglückter Tränke hatten wir nun ein anderes Problem. Nein… nicht das – wer fährt jetzt nach dem Bier – Problem. Sondern wir waren wieder reif für die Nahrungssuche. Das Frühstück lage schließlich bereits eine gefühlte Ewigkeit zurück. Wir erinnerten uns, dass neben dem Boot & Barn ein Pizzarestaurant war (so dachten wir es zumindestens). Also ins Auto rein und dorthin gefahren und… rein in „Cicis“.

Okay… wer hatte was von Restaurant gesagt? Das „Cicis“ ist im Prinzip ein Fastfood für Pizza. Aber eins muss man denen lassen… die Pizzen waren schon ziemlich lecker. Auch wenn ich eine Mac’n Cheese nicht grade als typische Pizza zählen würde, hat sie geschmeckt und als kleinste Variante locker für 2 Tage gereicht. Die Pizza von Bine war irgendwas mit BBQ pulled, aber sowas von abgefahren. Ich hatte ein Stück probiert und kann mich heute noch an den Geschmack erinnern. Irgendwie hatte es sich herumgesprochen, dass wir aus Deutschland waren. Offenbar passiert das nicht so oft. Jedenfalls kam der Chef zu uns an den Tisch und wollte mit uns ein wenig plaudern. Na das konnten wir ihm natürlich nicht verweigern. Fazit… „Cicis“ ist zu empfehlen!

 

So langsam neigte sich der Tag dem Ende entgegen und wir mussten wieder zurück zu „unserer“ Farm. Ich wählte für die Rückfahrt eine Strecke abseits der Hauptstraßen. Spannend, aber doch recht lang, da die Nebenstraßen nun doch nicht einem Freeway oder Highway entsprechen. Zurück auf der Farm unterhielten wir uns noch einen Schlag mit Eric, der uns ein Bier spendierte. Okay… eigentlich war es die Revanche zum Vortag. Aber der Smalltalk war wirklich recht interessant. Irgendwann setzten wir uns dann noch auf die Terrasse vor dem Haus und beobachteten Kolibris, wie sie sich um die Tränke prügelten. So ging dann auch der Tag 3 zur Neige. Allerdings war uns klar, dass wir am 4. Tag weiterziehen mussten. Das Ziel war grundsätzlich klar… Amarillo… Aber „It’s a long way to Amarillo“. In Anbetracht meines Alters… (Moment, ich muss erstmal Luft holen vom Lachen…) haben wir uns dazu entschlossen, einen Zwischenstopp in Wichita Falls einzulegen. Die Fahrt dorthin sollte alleine schon mal 3,5 Stunden dauern.

Aber das ist dann die Geschichte für morgen!

Tag 4 – Wichita Falls, eine Stadt für eine Nacht

Eins vorweg… Wichita Falls sollte nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Amarillo sein. Wir wussten, dass diese Stadt nicht wirklich viel zu bieten hat, aber… dazu komme ich später… 😉

Unsere letzte nacht auf der Farm hatten wir gut verbracht. Ich war pünktlich 5:15 wach. Trotz Zeitverschiebung von 7 Stunden hatte mein Körper das Bedürfnis, diese Urzeit aus Gewohnheit als Weckzeit anzusehen. Merkwürdig ist nur, dass hier die Sonne viel später als in Deutschland aufgeht. Das muss meines Erachtens mit der erheblichen näheren Lage zum Äquator zu tun haben. Irgendwann verzog sich die Dunkelheit und auf der Weide gegenüber der Farm standen schon die Steaks bereit. Okay… sie hatten noch Fell und konnten laufen, aber ein wenig Fantasie darf ja wohl gestattet sein. 😀

Zumindest verursachte das schon Hunger auf’s Frühstück. Und der Hammer war… vor dem Küchefenster gaben sich wieder die Kolibris die Kante.

Während des ziemlich typischen amerikanschen Frühstück hatten wir noch einmal die Gelegenheit mit Eric zu plaudern. Obwohl in Amerika die Straßenkleber kein Thema sind und Einschränkungen wie in Deutschland absolut utopisch sind, gibt es in den Köpfen zum Teil schon Gedanken, wie man die Umwelt mit einfachen Mitteln weniger belastet. Meiner Meinung der richtige Weg, dass das Bewusstsein der Menschen von alleine darauf kommen muss und nicht erzwungen werden kann. Von Eric lernten wir auch diese Washsheets kennen. Das sind Blätter aus Waschmittel ohne Gel wie bei Pods und völlig ohne Plastikverpackung, wie Flüssigwaschmittel. Wir werden auf alle Fälle diese Sheet mal probieren.

Übrigens waren Eric und Jimmy erst seit 2014 verheiratet, obwohl sie schon eine gefühlte Ewigkeit zusammen sind. Die homosexuelle Ehe war in Texas bis dahin verboten. Aber nun sind sie glücklich… und das ist auch gut so.

Wie es aber so ist… irgendwann hieß es Abschied nehmen. Ich versprach Eric, dass ich Freunden und Verwandten von der Farm erzählen werde. Was ich hiermit erledige… wer also mal zufällig zwischen Houston und Dallas unterwegs ist und eine Übernachtung sucht, dem kann ich die Constatino Fram nur empfehlen.

Und nun ging es los in Richtung Wichita Falls.

Bei Windthorst waren wir uns nicht ganz sicher, ob das was mit dem Fußballclub aus Charlottenburg zu tun hat. 😉

Kurz vor Mineral Wells machten wir dann eine Pause und Bine hatte die Gelegenheit, frei wachsende Kakteen zu fotografieren. Irgendwie sind wir uns aber sicher, dass das nicht das letzte Mal gewesen ist. Schließlich liegt Amarillo weiter westlich und damit inmitten der weiten dürren Prärie.

Und weiter ging es an Scotland vorbei nach Wichita Falls…

Allerdings sollte man bei diesem Scotland keinen Vergleich zum Original ziehen. Dieses Scotland ist einfach nur eine Aneinanderreihung von Schrottplätzen, irgendwelche Firmen und… keine Ahnung, wie man die Gewerbe nennen soll. Der Vergleich zwischen Dublin in Texas und Irland ist ähnlich.

 

Und nun ging es rein nach Wichita Falls. Den Straßen nach muss diese Stadt richtig… also richtig groß sein. Also es verknoten sich Highway, Freeway und Interstate auf 3 Ebenen. Unsere Spannung stieg ins Unermessliche. Zum Glück fanden wir das Hotel auf Anhieb, oder war es das Navi? Egal… im Hotel wurden wir freundlich empfangen und unser Zimmer war auch schon bezugsfertig. Die Püppi am Empfang kam übrigens aus England, lebt aber schon 32 Jahre in Texas.

Wir nutzten die Gelegenheit für einen Mittagsschlaf… nach einer vorherigen Pilsette. Eine Stunde reichte dafür vollkommen. Somit beschlossen wir, uns den Sehenswürdigkeiten von Wichita Falls zu widmen. Anlaufpunkt Nummer 1… der Wasserfall. Der erste Versuch mit dem Navi führte uns zu einem Hintereingang des Friedhofes von Wichita Falls. Okay… es muss einen anderen Weg geben. Also ließen wir dem Instinkt freien Lauf und landeten in einem Park, wo der Wasserfall sogar augeschildert war. Oh… der Park war wirklich schön und groß, aber kein Wasserfall in Sicht. Ein pausierender Jogger fragte mich, ob ich den Wasserfall suchte. Aber JAAAA… er war mein Held. Er beschrieb mir den Weg per Auto zu dem Wasserfall. Übrigens war der Hintereingang des Friedhofes nicht unbedingt falsch. Der Parkplatz lag nur ca. 50 Meter entfernt. Doch nun hatten wir es geschafft…wir waren an DEM Wasserfall.

Dieser Wasserfall spült sich quasi in den Wichita River. Allerdings sind wir davon überzeugt, dass er künstlich angelegt wurde, da kein Zufluss sichtbar war.

Auf dem Weg sahen wir einen Wegweiser nach Downtown. Das sagte uns… Wichita Falls sollte einen historischen Stadtkern haben. Wir erinnerten uns an die Straßenverknotung und waren „so excited“ nun die historische Seite kennenzulernen. Okay… kennt Ihr das Gefühl, wenn man sich zu Weihnachten eine Briefmarkensammlung wünscht und unter dem Weihnachtsbaum Socken mit Blümchen und 2 Nummern zu klein liegen? So ungefähr kann man unsere Situation beschreiben. Es gab noch ein Railway-Museum, dessen Eingang unauffindbar war.

Ansonsten gab es nichts, nothing, nada zu erleben. Wir sind durch die Straßen gefahren und haben im Prinzip nur leere Gebäude gesehen, oder nur solche, wo man nicht weiß, was sich darin befindet. Es gab für uns nur eine Alternative… zurück zum Hotel. Zur Erinnerung… Wichita Falls sollte nur ein Zwischenstopp sein. Und diesem Zweck kam es unheimlich nah. Apropos nah… es gab hier sogar einen Denny`s, der fußläufig vom Hotel erreichbar war. Denny`s ist quasi ein Mc Donalds, wo es ordentliches Essen gibt.  Es war ordentlich und sehr sehr reichhaltig. Ich hatte teilweise Sorge, dass ich es mir noch einmal anschauen könnte. Aber soweit wollte ich es nicht kommen lassen und wir erreichten unser Hotel ohne weitere Zwischenfälle. Und da waren wir nun… oder besser sind wir nun. Es ist gleich 21 Uhr und ich habe den Bericht für den Tag 4 gleich fertig geschrieben. Da bedarf es nur noch einen Griff in unseren Biervorrat und dann… gute Nacht Frau Locke. In Deutschland geht bald die Sonne auf und Ihr habt damit was zu lesen.


Der Blog ist soweit aktuell, so dass wir morgen ganz in Ruhe die Weiterfahrt nach Amarillo antreten können. Wir haben uns übrigens dazu entschieden, 2 Nächte in Amarillo zu bleiben. Nicht das Amarillo selbst soviel zu bieten hat… aber in der „Nähe“ ist ordentlich Futter für uns Touris aus Deutschland, was natürlich wieder in diesem Blog landet. DAS ist allerdings in dem nächsten Beitrag dran. 😀 In diesem Sinne wünschen wir euch einen stressfreien Donnerstag. CU

Tag 5 – Is This the Way to Amarillo?

Wir haben heute den 14.04.2023 . es ist 05:50 Uhr. Ein „Wildes Tier“ in unserem Hotelzimmer sorgte dafür, dass die Nacht für mich vorbei war. Allerdings ist das grundsätzlich in Ordnung, da ich ja noch den Bericht von unserer Anreise in Amarillo schreiben will. Wie geplant waren wir gestern kurz vor 09:00 Uhr in Wichita Falls gestartet. Vor dem Asphalt musste uns jedoch erstmal die Tanke beglücken. An dieser Stelle muss man freudig erwähnen, dass viele Tankstellen inzwischen auf Kartenzahlung an den Zapfsäulen umgestellt wurden. So entfällt die lästige Vorkasse beim Tankwart, wie es noch vor 5 Jahren war. Nach glatt 15 Gallonen/knapp 57 Liter und 48,00 $/ca. 43,00 € (rechnet mal den Literpreis aus) ging es dann los. Unsere Route sollte uns über die 287 bis nach Childress führen, wo wir nach 110 Meile eine Pause einlegen wollten.

Nun ja… in Childress willl man nicht unbedingt wohnen, es sei denn… man steht auf NICHTS. Eine typische ausgestorbene Kleinstadt, wo man zwar Möbel kaufen konnte, aber der einzige Saloon geschlossen war, weil der Küchemeister krank war.

Doch der Weg nach Amarillo war noch weit – eine Pause musste sein. So entschließen wir uns, ins DQ einzukehren… wenn es geöffnet gewesen wäre. Schließlich war es bereits 11:00 Uhr durch und da sollte der Schuppen bereits geöffnet sein. Nun gut… in Deutschland hätte das Dauertrommeln ans Fenster garantiert schon eingesetzt. Hier sieht man eben vieles gelassener. Irgendwann kam dann ein älteres Frauchen raus und meinte… wir haben ein wenig Verspätung… ACH?!?!. Egal, wir waren nun in dem Laden, der eine Mischung aus Mc und Eisdiele war. An dieser Stelle war mal wieder ein Foto mit Bobby und Lola fällig. 😉

Aber irgendwie war uns noch immer nach Pause und vor Allem Kaffee. Im Navi hatte ich gesehen, dass es in Memphis (not Tennessee) eine Bakery – Coffee namens „Rocking Coffee“ geben sollte. Das waren ca. 20 Minuten Fahrzeit und absolut im Limit. Wie bereits bei anderen Städten, hatte dieses Memphis mit DEM Memphis nicht viel gemeinsam. Und von dem „Rockiing Coffee“ war auch nichts zu sehen. Allerdings hatte Bine bei unserer Kreuzfahrt durch die Stadt ein anderes Kaffee entdeckt, was völlig unscheinbar an einer Ecke gelegen war.

 

Das sollte unser Ziel sein und wir waren angenehm überrascht. Bine bestellte dann den besten Coffee in Town und er hielt das, was uns versprochen wurde. Endlich… in der Stadt war null los, aber es gab hier den besten Kaffee nach 5 Tagen.

Auch sonst war der Laden mehr eine Mischung aus Kaffee und völlig spanender Boutique. Aber er war auch gut besucht, was für die Qualität sprach. Auch hier war man erstaunt, dass wir aus Berlin/Germany uns hierher „verirrt“ hatten. Auch wenn es hier wirklich gemütlich war… wir hatten ein anderes Ziel… Amarillo.

Und da kamen wir dann auch ca. 14:15 Uhr an… im „Cactus Cove Inn and Suites“. Ehrlich gesagt sieht die Hotelhalle besser aus, als die Zimmer. Aber egal… wir wollten hierher und im Prinzip war es wirklich okay. Man darf eben keine deutschen Maßstäbe ansetzen.

Es war noch früh am Tag. Aus diesem Grund wollten wir uns wenigstens eine Sehenswürdigkeit von Amarillo anschauen. Da gibt es die „weltberühmte“ Cadillac-Ranch. Im Grunde hat da jemand ein paar alte Cadillac platziert und bunt angemalt. Nun kommen seit vielen Jahren die Touris hierher und einige sprayen noch ein wenig mehr Farbe auf diese Teile. Am Giftshop dazu, welcher an einem Campingplatz in der Nähe liegt, standen dann wenigstens noch ein paar erkennbare Exemplare.

So langsam wurde es auf dieser Ranch ziemlich windig. Besser gesagt… es kam ein Sturm über die Wüste… ein Sandsturm. Also beschlossen wir, im Schutze des Autos das Weite zu suchen. Das Bine dabei ihren Latschen verloren hatte und wir deswegen nochmal umkehren mussten, möchte ich an dieser Stelle verschweigen 😀 Wir fanden es dann jedoch angemessen, nochmal zu einem Walmart zu fahren und uns ein paar Kleinigkeiten für den kleinen Hunger zwischendurch zu besorgen. Wir sprechen hier von Obst und Salat – Bier hatten wir ja noch genaug. 😀

Was soll man viel sagen… so gut ausgestattet ging es dann zurück zum Hotel, wo wir uns bei Weintrauben und Co. die nächsten Dummheiten aussuchten, welche wir in den kommenden Tagen veranstalten wollten. Das ist aber ein neuer Bericht, denn nun geht’s zum Frühstück und anschließend auf Erkundung der „Nähe“.

Ach ja… fast vergessen. Eigentlich hatten wir uns dieses Hotel ausgesucht, weil man hier waschen kann. Das ist nach ein paar Tagen durchaus angebracht, weil man ja Platz in den Koffern sparen will. Schlimm ist nur, dass die neue Technik einem Steine in den Weg legt. Für die Nutzung der Waschmaschine ist eine App erforderlich. Das Handy von Bine unterstütze aufgrund des Alters jedoch nicht diese App. Kein Problem… mein Handy ist nicht mal 1 Jahr alt. Denkste Puppe… da ich einen deutschen Account bei Google habe, ist diese App in meinem Land nicht verfügbar.

Sowas ist doch echt krank! Also wird der Haushaltstag auf Sonntag verschoben… in einem Hotel, wo man ebenfalls waschen kann… eventuell… hoffentlich. 😉

 

 

Tag 6 – Amarillo by morning

Amarillo by morning – wer kennt diesen Song von George Strait nicht (dann bitte danach googlen 😉 ). Ein Comedian in Deutschland sagte mal… Glück ist, wenn Dir die Sonne aus dem Arsch scheint. Irgendwie war das heute solch ein Tag. Aber eigendlich war er noch besser, denn uns schien die Sonne mitten ins Gesicht. Nach einem für amerikanische Verhältnisse wirklich tollem Frühstück wussten wir, wo uns der Wind heute hin wehte. Übrigens… hier wurde uns unser Frühstück kredenzt.

Aber das nur nebenbei, denn wir wollten heute zum zweitgrößten Canyon der USA – dem Palo Duro Canyon. Man nennt ihn auch den Grand Canyon von Texas. So richtig konnten wir nicht daran glauben, denn hier ist alles platt. Damit meine ich natürlich die Umgebung. Wer sich aber ein wenig mit der Enstehung eines Canyon auskennt weiß, dass solch ein Canyon durch den Verlauf eines Flusses enstanden ist. In diesem Fall durch den Red River (Mississippi River). Doch immer der Reihe nach… Neben unserem Auto stand eine Indian, wo der Biker grade seine sieben Sachen zusammenpackte. Unter Anderem auch ein Zelt und eine Isomatte. Meine Bitte um ein Foto wurde mir natürlich nicht verweigert. Das ist in den USA auch eher selten ein Problem, da die Leute hier viel entspannter sind, als in good old germany. Ich erzählte ihm auch, dass ich in Deutschland eine CB500 habe. Das fand er dann doch ziemlich nostalgisch.

Nach einem braven THX machten wir uns dann auf den Weg in die Berge… so dachten wir es zumindest für den Moment (zur Erinnerung – Flußbett). Die Fahrt dauerte eine gute halbe Stunde… aber keine Berge in Sicht. Als dumme Flachlandtiroler hatten wir natürlich nicht daran gedacht, dass ein Flussbett nichts mit den Bergen zu tun hat. Als der erste Blick auf einen Hauch Canyon fiel, waren wir so ziemlich von den Socken. Wir ahnten zu diesem Zeitpunkt nicht, was uns noch erwarten sollte.

Diese Fotos sind an einem Punkt entstanden, wo man einen Reitausflug in den Canyon buchen konnte. Aber seien wir mal ehrlich… welchem Pferd wollen wir das zumuten, mich auf seinem Rücken zu tragen. Da war es uns mit dem Mietwagen doch sicherer. So landeten wir an der Einfahrt zum zum State Park des Palo Duro Canyon. Okay… 8 Dollar Eintritt pro Person… aber wer weiß, ob man noch einmal hierher kommt. Gleich an der Einfahrt war auch ein Parkplatz, wo wir echt überlegten, ob man das Auto abstellen muss und den Rest per Pedes absolvieren muss. Zum Glück hatten wir diesen Gedanken schnell aus dem Auto geworfen. Nun ist es in Amerika oft so, dass man überall durch- und reingehen/fahren kann, wo es keine Schranke oder Ähnliches gibt. Am Ende waren wir eben die dummen Touris, die das ggf. nicht wussten. Damit hatten wir ja nun kein Problem. Allerdings hatten wir noch immer keinen Plan, was uns erwarten wird. Der Palo Duro Canyon ist nicht nur einfach ein Park… er erstreckt sich über 193 km und ist zwischen 10 und 37 km breit. Okaaayyyyy… das ist spannend. Noch besser ist aber, dass es darin auch viel Mögleichkeiten gibt, sich mit einem Wohnwagen auf Camp-Areas hinzustellen. Allerdings muss man damit leben, dass die Sonne den ganzen Tag brennt. Für Fußgänger gibt es übrigens immer wieder Punkte, wo man sich mit Sonnencreme einreiben konnte… auf Kosten des Hauses. Kurz gesagt… in diesem „Park“ gibt es unendliche Möglichkeiten für Wanderer, sich auf den Pfaden der Indianer und der späteren „Zivilisation“ auszutoben. Für Crossfahrer per Fahrrad gibt es keine Grenzen. Und für die staunenden Touris wie uns, ist es selbst mit dem Auto ein unvergessliches Erlebnis  – da gönnt man sich auch mal ein Eis 😀 . Ach ja… hier kann man auch Glamping betreiben. Für die Leute, welche keinen Wohnwagen oder Ähnliches haben, sind das riesige Zelte, welche sehr stabil aufgebaut sind und eine Klimaanlage beinhalten. Zur Erinnerung… man muss Sonne mögen… viel Sonne. An dieser Stelle lasse ich mal ca. 10% der Bilder sprechen, die wir in dem Palo Duro Canyon gemacht haben.

    

Es ist unglaublich… wir hätten den ganzen Tage in dem Canyon verbringen können, aber selbst unsere gut drei Stunden waren ruckzuck um. Schließlich sind wir ja auf Leistungstrip in Texas und… der aufmerksame Leser wird es ahnen… wir hatten schon das Gefühl, etwas Essbares zu finden. Aber eigentlich war uns klar, wohin wir fahren müssen. Nach zwei solcher Attraktionen, wie der Cadillac-Ranch und dem Canyon sollt es nun eine Lokalität sein, welche ein Highlight für Amarillo ist… „The Big Texan Steak Ranch“. Meine Fresse… viel darüber gelesen und nun standen wir davor…

Wir sind ja immer skeptisch, wenn man etwas wie geschnitten Brot anbietet. Aber diese „Ding“ hatte uns voll erwischt. Es war einfach nur coooool. Schon bei den ersten Schritten war uns klar… hier brauchen wir eine Weile, bis wir wieder raus sind. Es ist ja so, dass man ein „kleines“ Steak bestellen kann und es nichts kostet. Allerdings reden wir hier von 72 oz – also 2,5 kg. Und nun kommt der Haken… man hat eine Stunde Zeit dafür. Der Weltrekord steht bei 04:18 Minuten!!!

Nein… auf keine Fall!!! Ich musste auch an meine Gesundheit denken. So sollten 9 Unzen Entrecote reichen, welches total lecker war. Ich habe das Gefühl, dass ich es noch immer schmecken kann. 😉 Es gab auch etwas Livemusik direkt am Tisch – Johnny Cash, als Wunschmusik. Aber was soll man an dieser Stelle noch sagen… einfach die Bilder sprechen lassen und Hunger auf „FLEISCH“ bekommen. 😉

    

Kurz gesagt… dieser Besuch und das Steak… einfach unvergesslich. Allerdings wollten wir auf der Rückfahrt noch einen Abstecher ins Downtown machen. Nun ja… offenbar haben wir es nicht gefunden, denn so richtig gab es in dem historischen Viertel nichts zu entdecken. Dafür sind wir ein Stück auf DER ROUTE 66 gefahren.

Es ist merkwürdig, aber für uns Deutschen ist das immer wieder ein grandioses Gefühl. Die meisten Amerikaner kömnnen das nicht verstehen, auch wenn diese Straße hin und wieder vermarktet wird.

Nach unserem Ausflug hatten wir noch einen Plan… der hauseigene Pool sollte unser sein. Okay, nicht ganz, aber immerhin kam die Abkühlung sehr gelegen. Nun ja… wir hatten auch ein Bier dabei für die innere Kühlung.


Amarillo by morning – in Deutschland ist es schon fast wieder Morgen. Allerdings ist es ja dann Samstag und viele von Euch werden etwas länger am Kissen horchen. Bei uns ist es jetzt fast 21 Uhr. Der Plan für morgen steht – es geht Richtung Süden nach Slaton, ein paar Meilen südlich von Lubbock entfernt. Und da haben wir ein ganz besonderes und spannendes Ziel. Das ist aber ein anderer Bericht! 😀 In diesem Sinne… Gute Nacht aus Texas.

Tag 7 – Nachts im Museum

Eine unruhige Nacht liegt hinter mir. Da ich den Blog ja gestern Abend aktualisiert hatte, konnte mich das Bettchen bis kurz vor 8:00 Uhr fesseln. Außerdem konnten wir uns mit den Check-Out bis um 11:00 Uhr Zeit lassen und in unserer neuen Unterkunft war der Check-In erst ab 17:00 Uhr. Somit konnten wir uns auch mit dem Frühstück ordentlich Zeit lassen . Beim Frühstück gab es einen Smalltalk mit einer Familie aus Massachusetts. Die staunten nicht schlecht, dass sich welche aus Deutschland/Berlin hier nach Texas verirrt hatten.


Der geplante Weg war mit knapp 130 Meilen nicht grade eine Weltreise. Da hatten wir schon andere Touren auf dieser Reise hinter uns. Man kann sich Zeit lassen, wie man will… und doch waren wir schon um 10:00 Uhr abfahrbereit. So führte uns der Weg über die Interstat South 24 Richtung Lubbock. Hier wolltern wir uns auf alle Fälle nochmal umschauen. Falls Ihr es nicht wisst… Buddy Holly war ein Kind Lubbocks. Und ehrlich gesagt… ohne ihn wäre die Stadt vermutlich nicht das, was sie heute ist. Aber wir sind ja noch immer auf der Interstate. Bine sah dann ein Hinweisschild zu der Stadt Happy. Bei dem Namen mussten wir einfach mal einen Abstecher machen. Okay… wer hier wohnt, muss sich irgendwelches Zeugs einwerfen, um glücklich zu sein.

Eigentlich geben die Bilder schon alles von dem wieder, was Happy zu bieten hat. Alles andere war Industrie und Wohnhäuser, welche zum Teil leer standen oder auch schon verfallen waren. In Happy sind wir nicht mal ausgestiegen. Der nächstgrößere Ort war Plainview- laut Navi nicht viel größer als Happy, aber hier war schon mehr los. Das typische Shopping-Areal und… ein Walmart. Dort mussten wir nochmal rein, denn wir brauchten noch Obst für den Abend (Jaaaa… wirklich Obst, Bier haben wir noch genug). Und ganz ehrlich gesagt… mir fehlte bei dem amerikanischen Frühstück einfach mal ein wenig Wurst und Käse. Das wollten wir im Walmart auch ändern. Weiter ging die Fahrt an Baumwollfeldern und Weiden vorbei. Eigentlich hatten wir gegrübelt, was auf den abgeernteten Feldern für weißer Kram rumliegt. Später haben wir erfahren, dass das Reste von der Baumwollernte waren, welche bei der Ernte liegen blieben. Kurz nach Plainview entschieden wir uns für eine Pause. An den Interstates oder Freeways gibt es ordentlich Rest-Areas – Rastplätze, welche zumeist in der prallen Sonne liegen. Dieser Rastplatz hatte ordentlich Schatten zu bieten und Toiletten, welche eher nicht auf den Rastplätzen angeboten werden. So machten wir dann ein kleines Picknick.

Nun konnten wir gestärkt den Weg nach Lubbock fortsetzen. Der war nicht mehr wirklich sehr lang und so kamen wir in der Heimatstadt von Buddy Holly an.

 

Und HURRA… es gibt in Lubbock auch ein Theater, wo am heutigen Abend eine Tribute-Show für Def Leppard und Guns’n Roses am Start war. Aber ob wir soviel Kultur wirklich verkraften, war fraglich. Also entschlossen wir uns für einen ruhigen Abend. Doch so ganz konnten wir Lubbock noch nicht den Rücken kehren. Hier gab es schon am hellerlichten Tag ein wenig Party… offene Kneipen… Musik… Durst! Also wurden wir quasi dazu gezwungen, uns diesem Zwang hinzugeben und kühle Getränke unseren Hals runterlaufen zu lassen. 😀

So langsam sollten wir aber daran denken, dass unsere Unterkunft auf uns wartete… das Ziel hieß Slaton, ca. 20 Minuten südöstlich von Lubbock. Dort wartete ein Örtchen der besonderen Art. Was ich aber mal wieder vergessen hatte… der Check-In war doch erst um 17 Uhr. Wir waren also 2 Stunden zu früh. Nun gut… was machen, war die große Frage? Auf einem Wegweiser stand Shops – Texas Avenue. Meinten die wirklich in diesem „Nest“. Okay, wer sich nicht traut, kriegt keine Braut. Und so sind wir dann im Ortskern von Slaton gelandet. Okay… die Bakery hatte schon zu. Es gab dann noch einen Antiqueladen, der auch bald schloss, dann war da noch ein Railroadmuseum und… ich nenne es mal Kneipe mit Biergarten. Oh die Luft in Texas ist trocken… furchtbar trocken… ganz furchtbar trocken. Also wollten wir in die Kneipe mal reinschauen.

An dieser Stelle muss ich ehrlich sein, wir schauten nicht nur, sondern probierten zwei der 8 Biersorten vom Fass, welche dort angeboten wurden. An dieser Stelle achte man mal auf die T-Shirts auf der rechten Seite, welche zu erwerben waren. Nein… es gab kein Shirt für den Jens, aber dafür machten wir uns auf den Weg zu unsrer Nachstätte… vorbei an freilebenden Erdmännchen…

… zum Hotel… beser gesagt zum „Slaton Harvey House“. Und nun schließt sich der Bogen zu dem Titel von diesem Beitrag… „Nachts im Museum“. Das „Slaton Harvey House“ ist eine ehemalige Bahnstation an der ersten Eisenbahnstrecke von Texas, welche nach Santa Fe führte. Diese Eisenbahnstation war früher auch ein Gästehaus und ein Restaurant. Ich habe hier mal ein paar Bilder aus der Vergangenheit.

Das letzte Bild zeigt das „Slaton Harvey House“  als es bereits stillgelegt wurde und eigntlich dem Verfall überlassen war. Vor einigen Jahren wurde es mit Spendengeldern komplett sarniert und als Hotel hergerichtet. Allerdings ist es nicht nur ein Hotel, sondern auch ein Museum über die Eisenbahngeschichte von Slaton. Wir hatten also vor, eine Nacht im Museum zu schlafen.

Der rote Wagen war übrigens schon damals ein Schlafwagen. Nach seiner Restaurierung kann man ihn auch heute wieder als Schlafwagen mieten. Allerdings kommt man damit nicht mehr von A nach B. 😉

Es sieht so aus, als ob Bine dasitzt, wie bestellt und nicht abgeholt. Nein… der nächste Zug nach Santa Fe fährt erst wieder in zwei Tagen. 😀 Im Prinzip ist das der Bahnsteig, vor dem die Züge hielten. Das Gleis von damals gibt es aber heute nicht mehr. Und nun… hereinspaziert in das „Slaton Harvey House“ .

Die Nägel stammen übrigens noch aus dem originalen Gleis von damals. Jeder Nagel hatte eine Nummer, die man dem jeweiligen Gleisarbeiter zuordnen konnte. Und nun noch einen Blick in den Wohnbereich und unser Zimmer/Bad… Das Bad war nicht im Zimmer sondern über den Wohnbereich durch einen kleinen Flur. zu erreichen. Irgendwie fanden wir das lustig. Zum Glück war das Bad aber ausschließlich für uns.

 

Okay… ich als Eisenbahningenieur… das musste mal sein. Nur die Jacke war viel zu klein. Meine Güte waren das damals Hänflinge.  😀

So ihr Lieben, wie man sieht, hatten wir zum Abend lauter gesunde Dinge zu uns genommen – Salat und ein Hopfenmischgetränk. Das heisst also, dass in diesem Augenblick inzwischen draußen die Sonnen untergegangen ist und bei uns die Nacht hereinbricht. Mal schauen, ob das hier auch so abgeht, wie in dem Film „Nachts im Museum“. Auf alle Fälle geht es dann morgen weiter auf den Weg nach San Angelo. Aber das ist dann ein neuer Bericht. 😉

 

Tag 8 – Bergfest und southbound nach San Angelo

Die Zeit vergeht manchmal viel zu schnell… wenn das mal bei der Arbeit so wäre, aber nöööö… Jedenfalls ist heute die Hälfte unserer Reise vorbei und die ersten Erlebinsse beginnen zu verblassen. An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass dieser Blog als Mittel gegen unsere Vergesslichkeit dienen soll. Es sind einfach zu viele Eindrücke, die man auf solch einer Reise mitnimmt. Ach ja… und noch ein Hinweis… falls jemand einen Fehler im Text finden sollte, darf er ihn gerne behalten – wir brauchen den einfach nicht. 😀 Irgendwie ist man ja zwischen Autofahrten und Erlebnissen immer auf der Suche nach Zeit, an dem Blog zu schreiben. Da kann man schon mal vergessen, dass man irgendwann zur Schule gegangen ist. 😉


Bine war heute schon rechtzeitig wach… vor mir.  Sie hatte ja auch ein paar Stunden Schlaf Vorsprung. Da ich den 7. Tag ja bereits am Vorabend fertig geschrieben hatte, konnte ich mir es einfach mal leisten, ein wenig länger dem Bett treu zu bleiben. Bine hatte dafür die Gelegenheit, einen tollen Texas-Sunrise (nicht zu verwechseln mit Tequila-Sunrise, für Alkohol war es dann doch zu früh) zu erleben. Ein wenig Neid machte sich bei mir schon breit… 😉 Wenn man genau hinschaut, sieht man auch noch die leeren Gleise. Denn an dieser Stelle standen am Vorabend noch kilometerlange Güterzüge, welche bei der nächtlichen Abfahrt dafür sorgten, dass man beim Schlaf eine Pause einlegen durfte. Das ist nun mal der Preis bei solch einer besonderen Unterkunft.

Das nächste Foto ist von unserer Zimmertür. Wie bereits geschrieben leiden wir an Vergesslichkeit… ookay ich leider darunter – darum musste ich für mich ein Erinnerungsfoto machen.

Bine nutze die Gelegenheit, unsere beiden Reise-Enten Bobby und Lola zu einem Fotoshooting zu überreden… quasi die Prinzessinnen auf der Erbse. 😀 Ich muss gestehen… so richtig wusste ich nie, wie Baumwolle aussieht. Ja okay, ich weiß es grundsätzlich schon… aber so in echt und am Strauch… nun habe ich auch diese Wissenslücke geschlossen. Baumwolle an sich fässt sich wie Watte an. Unser Frühstück hatten wir am Vortag zu 08:00 Uhr geordert, aber solch einen Frühstückstisch hatten wir nicht erwartet. Es gab natürlich das typisch amerikanische Angebot, aber es war saulecker von Kristin zubereitet. (Oder hat man sich langsam daran gewöhnt?) Bei Kristin stellte ich mir eine zierliche kleine Maid vor, welche ein Häubchen trug und einen Hauch vom „Haus am Eaton Place“ verbreitete. Aber damit lag ich völlig daneben… Kristin war eine farbige, recht wohl proportionierte Frau, welche gefühlte 2 Meter groß war. Kurz gesagt… eine Erscheinung, aber sowas von freundlich und mit einem Strahlen im Gesicht, dass der Tag nur gut werden konnte.

Wir wussten, wir waren nicht die einzigen Gäste. Als wir mit dem Frühstück begannen, stießen Tom und seine Frau zu uns. Die Beiden kam aus Pennsylvania und fanden es total spannend, Touris aus Deutschland zu treffen. Man kann eigentlich nicht mehr von Smaltalk reden, denn aus einem geplanten 20-Minuten-Frühstück sind dann locker 45 Minuten geworden. Ja… es war sehr unterhaltsam. Vor Allem, weil die Beiden den Canyon besuchen wollten, den wir bereits kannten. Wir verabschiedeten uns mit dem Wissen, dass wir uns zu 99,9 % nie wieder sehen werden. Aber ich muss auch bei dieser Reise sagen… egal wen und wo wir jemanden getroffen hatten… die Amis sind total freundlich. Nun war es aber wirklich so weit. Wir starteten unsere Fahrt nach San Angelo – jedoch nicht, bervor wir dem durstigen BWM den Tank gefüllt hatten. Erstaunlich ist, dass dieses Auto knapp 7 Liter auf 100 km haben wollte. Ich hatte da im Vorfeld eher viel mehr erwartet. Übrigens hatten wir bis dahin schon über 1000 Meilen mit dem Auto abgespult. Und zur Erinnerung… wir haben erst Halbzeit!

Aber nun ging sie los die wilde Fahrt… wer will noch mehr, wer hat noch nicht. Ach neee… das ist ja auf dem Rummel. 😀 Wir fuhren zuerst die Route 84 South Richtung San Angelo. Auf der Strecke fielen uns 2 Orte auf, wo wir unbedingt mal einen Abstecher wagen wollte. Das war zuerst Snyder – bei dem Namen könnte man wirklich davon ausgehen, dass der Ort von deutschen Einwanderern gegründet wurde. Das wäre nicht nur in Texas keine Seltenheit. Ich weiß zum Besipiel, dass ein Zweig meiner Vorfahren nach Wyoming ausgewandert sind. Das ist allerdings schon ca. 180 Jahre her, da verliert sich schon mal der Kontakt. 😉 Unsere Route führte uns an Feldern vorbei – im Wechsel Baumwollfelder, Erdölfelder oder auch beides gleichzeitig. Auch wenn man es nicht glauben kann, es sind wirklich Erdölfelder, wo die berühmten Pumpen im Abstand von ca. 30 Metern stehen.  Und was man ebenfalls kaum glauben kann, man riecht das Erdöl, wenn man daran vorbei fährt.

Die Baumwollfelder müssen wir an dieser Stelle schuldig bleiben. Immer wenn mal wieder welche zu sehen waren, konnte man auf der Route 84 nicht anhalten. So muss Eure Fantasie herhalten. Die Stadt Snyder hatte ich ja bereits erwähnt, so dass wir dann die Route 84 verließen und auf die 208 fuhren. Was kann man über Snyder eigentlich schreiben…

Also diese Städtchen hat einen netten Stadtkern, wo allerdings an einem Sonntagvormittag weniger los ist, wie in Zepernick mitten in der Nacht. Allerdings muss man auch eine Lanze für Snyder brechen, da am Sonntag um ca. 11 Uhr die Kirche zur Pflichtveranstaltung gehört. Und das ist eigentlich nicht nur in Snyder so, sondern auch in Colorado City. Nein, wir haben uns nicht verfahren, diesen Ort gibt es in Texas tatsächlich. Und da ging es nun hin… weiter auf der 208. Der Weg dorthin waren nur 25 Meilen, also durchaus überschaubar und im Prinzip auch der weitere Weg nach San Angelo.

Wie bereits in Snyder waren auch hier die Leute in der Kirche. Falls es überhaupt eine Gelegenheit gab, um ein Bier zu trinken, dann war es ein Caffee, das eigentlich eher ein Restaurant war. Nun ja… es war die einzige Lokalität, welche geöffnet hatte und somit für die fein angezogenen Kirchengänger DER Treffpunkt war. Da konnten und wollten wir einfach nicht stören. Außerdem war ich unpassend gekleidet. Warum? Das erfahrt ihr später. Wir setzten jedenfalls unsere Reise Richtung San Angelo fort, vorbei an Silver und durch Robert Lee. Robert Lee wurde nach einem General im großen American Civil War benannt. Ich befürchte, dass der General nicht wirklich auf diesen Ort stolz sein würde, wenn er ihn heute kennt. Und weiter ging es auf der 208 nach San Angelo. So langsam begann sich die Vegetation zu verändern. Die Baumwollfelder lagen hinter uns. Erdölpumpen waren auch immer selterner zu sehen, dafür erhoben sich seitlich der Straße Berge, dass man fast von einem kleinen Gebirge reden konnte. Schließlich erreichten wir um ca. 14:00 Uhr unser Hotel .

Wer nun einen Blick auf mein Shirt wirft, wird verstehen, dass ich mich nicht unter die Kirchengänger zuvor mischen konnte. Dabei ist es reine Werbung für die Pankepiraten!

Der Check-In klappte perfekt und Bine sorgte dafür, dass wir wieder frisch gewaschene Wäsche haben. Ich dagegen musste mal wieder mit der Wassertablette und ein wenig Müdigkeit kämpfen. Gegen 17:00 waren wir dann wieder fit für eine Runde durch San Angelo (nein… wir waren nicht wirklich fit 😉 ) Jedenfalls wollten wir mal schauen, was die sogenannte Downtown zu bieten hat. Nun gut… auch hier war es ja Sonntag und da geht in der „Altstadt“ nicht sehr viel.

 

In dem grauen Haus, wo Back to the Basics drüber steht war genau das, was ich mir so gerne angeschaut hätte. Aber Bine war froh, dass der Laden geschlossen hatte. So blieb mir nur der Blick durch das Fenster. 😉

Wir suchten und fanden dann eine Gelegenheit, mal unseren Durst zu stillen.

Die Brauerei auf dem linken Bild hatte zwar geschlossen, aber am Warehouse 105 waren die Pforten für uns geöffnet. Boah… welch Geruch uns hier entgegen strömte… aber Durst ist schlimmer als Heimweh. 😀 Mit dem Barkeeper sind wir natürlich auch in ein Gespräch verwickelt worden. Sein Onkel und sein Großvater waren aus Deutschland aus der Ecke Blackforrest. Nach einem Bier hatten wir aber dann wirklich genug und beschlossen, noch eine Runde mit dem Auto durch San Angelo zu drehen und dann den Weg zurück zum Hotel zu nehmen. Welch ein Zufall… eine Brauerei fiel uns quasi vor’s Auto. Also hielten wir hier an und kehrten zu einem tollen Abendessen und einem Bier aus eigener Produktion ein.

   

Oh was waren wir satt… ziemlich doll satt… so brauchten wir auch nicht mehr zum Walmart. 😀 Im Gegensatz zu Downtown, ist bei den Shopping-Malls auch am Sonntag immer Hochbetrieb. Aber dieses Mal ohne uns, weswegen wir auch auf direktem Weg zum Hotel fuhren.

 

Hier wurden wir schließlich auch schon von Bobby und Lola erwartet.


Und nun ist auch der Bericht für unser Bergfest geschrieben und der morgige Tag kann entspannt beginnen. Dann geht es weiter in die Nähe von San Antonio. Dort kennen wir uns ja schon aus… ein wenig… da wir vor 5 Jahren schon einmal das Vergnügen hatten. Aber das… ist dann ein anderer Bericht. 😀 In diesem Sinne für Euch schon mal einen schönen Montag.

Tag 9 – Der Weg nach New Braunfels

Vorweg muss ich mich entschuldigen. Der gestrige Tag hatte doch ziemlich geschlaucht. Da war nach einem kleinen Drink einfach keine Kraft mehr für den Blog vorhanden. Nun wird das aber nachgeholt…


Wir wollten San Angelo der Rücken kehren und Fahrt Richtung San Antonio, aufnehmen. Besser gesagt war unser Ziel New Braunfels. Sicher mag jetzt jemand denken, dass ich den Ort falsch geschrieben habe – der irrt aber gewaltig. Wie viele Orte in Texas, wurde dieser Ort durch deutsche Einwander gegründet. Genauer gesagt wurde New Braunfels wurde nach dem Landkauf (500 Hektar) 1845 im Auftrag des Vereins zum Schutze deutscher Einwanderer in Texas (Mainzer Adelsverein) gegründet. Soviel nur kurz zu unserem Zielort. Die Strecke, welche wir uns nach New Braunfels bringen sollte, war eigentlich mit ca. 230 Meilen geplant. Aber wie es so oft ist, gibt es spontane Änderungern. Wir fuhren jedenfalls in San Angelo los und wie man sieht, gibt es auch bereits hier deutsche Einflüsse bei den Namen der Orte.

So langsam lagen die Erdöl- und Baumwollfelder hinter uns. Wir hatten allerdings scheinbare Begleiter in der Luft. Immer wieder kreisten Falken über der Straße, auf der wir fuhren. Sollte das was bedeuten? Da bin ich mir ganz sicher, aber die Aufmerksamkeit lag bestimmt mehr auf den Opfern neben der Strecke. Eigentlich wollten wir nach Fredericksburg fahren und dort eine erste Pause einlegen. Da Bine jedoch bei der Fahrt den Texas Travel Guide wälzte, entwickelte sie sich langsam zum Reiseführer und fand immer wieder spannenden Orte. So wie auch die Ruins of Real Presido de San Saba, welche sich nahe der Standt Menard befinden. Leider ist es in Texas oft so, dass es zwar Sehenswürgikeiten gibt, diese aber nicht sehr beworben werden. Sprich… selten Wegweiser und man muss suchen… oder Google bemühen, wenn man dann auch Netz hat. 😉 Wir hatten das Glück und so konnten wir uns zu den Ruinen navigieren lassen. Diese Ruinen stammen von einem Fort/Mission aus der Zeit der spanischen Anektion 1751.

Wie man sieht, lag das Fort direkt am Fluß San Saba. Grundsätzlich sehr clever, allerdinge war das „Gebäude“, durch welches das Foto gemacht wurde, eine Bastion auf der Südostseite. Diese Bastion bestand aus einem flachen Raum, in dem sich 2 Kanonen befanden. Was sie „Jung“ in diesem Raum erlebten, wenn die Kanonen abgefeuert wurden, kann man sich vorstellen. Insgesamt lebten in dem Fort neben den Soldaten und dem Presidente auch Familien, welche ordentlich Leben in das Fort brachten. Heute leben durch nur noch Echsen und mexikanischer Stachelmohn.


Ganz in der Nähe (20 Meilen) befand sich ein weiteres Fort, welches zwar einen Umweg bedeutete, aber sich unserem Drang nach Kultur förmlich aufzwängte. So begaben wir uns zum Fort McKavitt, welche ziemlich gut instandgesetzt wurde und als Museum diente. Auf dem Weg dorthin erlebten wir dann auch das Spiel „Fressen und gefressen werden“.

Das Fort McKavett ist eine Geisterstadt in Menard County die nach ihrer Stilllegung als Fort bis in die 1970er Jahre eine Zeit lang von lokalen Hispanics besetzt war. Die Siedlung Fort McKavitt hatte Ihren Ursprung in der 1850er Jahren und wurde 1859 geschlossen, so dass die Zivilbevölkerung in sichere Gebiete, wie Scbtown floh, um vor der Verwüstung durch die Indiander geschützt zu sein.Die US Army eröffnete den Außenposten als Fort McKavett wieder.

Natürlich waren auch genug Gelegenheiten für Blödsinn, wie ausnüchtern, Stuben- und Revierreinigung und einen Blick ins Lazarett, wo auch für die schwierigen Fälle vorgesorgt war. Uns erstaunte aber auch, dass an den Betten deutsch Namen standen. Wenn man weiß, dass in dieser Gegend damals viele Iren und Deutsche angesiedelt waren, erklärte sich da von selbst.  Für die niedrigeren und höheren Offizieren war die Unterkunft natürlich etwas gehobener, da die Familien mit in den Unterkünften wohnten. Selbst für uns gemeinem Fußvolk war der Zutritt nur begrenzt möglich. 😉

Nach diesem kleinen Ausflug in die texanische Geschichte, setzten wir unseren Weg fort. Unseren ursprünglichen Plan, nach Fredericksburg zu fahren hatten wir inzwischen verworfen, da die dortigen Attraktionen erst wieder ab Mittwoch Nachmittag verfügbar waren. Bine fand in dem Travelguide eine weitere Sehenswürdigkeit, welcher wir einen Besuch abstatten mussten – Stonehenge II eine etwas kleiner Kopie des Originals in England.

   

Nachdem wir Fredericksburg als Zwischenstopp nicht mehr als so wichtig angesehen hatten, hatte Bine DIE Alternative gefunden – die Stadt Boerne. Für uns war es ganz wichtig, dass man hier eventuell etwas schnabulieren konnte. So auf der Karte machte es erstmal nicht so den tollen Eindruck, welcher uns aber absolutly täuschte. Boerne hat die Größe einer deutschen Kleinstadt, ist sauber und als Übernachtungsmöglichkeit total zu empfehlen. Man achte auf den Namen der Stadt, welcher nicht von ungefährt kam. 1849 kamen als erste Siedler deutsche Auswanderer in diese Gegend und siedelten am Cibolo Creek. Sie nannten die Ansiedlung Tusculum. 1852 benannten sie den Ort um in Boerne, nach dem deutschen Autoren und Publizisten Ludwig Börne. In Boerne gibt es eine lange Tradition der deutschstämmigen Bevölkerung, so wurde der 1860 gegründete „Boerne Gesangverein“ erst 1977 aufgelöst. Ebenfalls 1860 entstand die heute noch bestehende Boerne Village Band und 1864 der noch aktive „Boerne Schützenverein“. Seit 1967 wird in Erinnerung an die deutschstämmige Tradition jährlich das „Bergesfest (Berges Fest)“ gefeiert. Bine fand auch ein Retsaurant, dass den lustigen Namen „The dodging Duck Brewhaus“ – Die ausweichende Ente Brauhaus – trägt.

Auf der anderen Straßenseite waren an dem Fluß Enten unterwegs, welche sich durch den Straßenverkehr in keiner Weise stören ließen. Der zugehörige Park ist auch eine Art Naturschutzgebiet in welchem einige Gänse darauf bedacht earen, ihr Revier zu verteidigen… erfolgreich, wie man sieht. Wir konnten somit unverletzt weiter nach New Braunfels fahren


Die geplante Fahrt von ca. 2,5 Stunden hatte nun 6 Stunden beansprucht. Aus den veranschlagten 230 Meilen wurden knapp 400. Nach einer anstrengenden Fahrt an San Antonio vorbei und mitten in der Rushhour über den Highway nach New Braunfels waren wir dann in unserem Hotel angekommen. Just in dem Augenblick, wo wir in unserem Zimmer waren, wich auch die Anspannung der Müdigkeit. 1-2 Bierchen mussten sein… und noch ein wenig die Bilder vom Tag sortieren… dann gingen bei uns die Lichter aus. Zum Glück haben wir hier 3 Übernachtungen geplant, so dass wir genug Zeit haben, diese Gegend zu erkunden. Ein wenig kannten wir uns ja hier aus, da wir vor 5 Jahren schon mal in San Antonio waren, aber eben zu kurz. Das wollten wir nun ändern, doch das… ist ein neuer Bericht. 😀

Tag 10 – Die „Umgebung“ von New Braunfels

GUTEN MORGEN DEUTSCHLAND!!! Vermutlich werden wir noch schlafen, wenn Ihr diesen Bericht lest. Und der handelt von Tag 10 – dem 18.04.2023. Unsere erste Nacht in New Braunfels liegt hinter uns. Es war eine ziemlich unruhige Nacht, da zwei „wilde Tiere“ zeigen wollten, wer lauter sein kann. Mir tut jetzt noch mein Gaumensegel weh. 😀 Das ist übrigens ein Blick aus unserem Hotelfenster – eine Schule. Hier kamen regelmäßig diese großen gelben Schulbusse an, aber auch die Elterntaxis sind sehr gefragt

Das Frühstück war natürlich wieder typisch americanlike, aber die Auswahl konnte sich sehen lassen. Ein Foto… das kann ich Euch nicht vorenthalten… eine Pancakemaschine. Bei unserem letzten Besuch in Amerika musste man noch per Hand den Teig einfüllen. Heute geht das alles mit einem Knopfdruck. Die Entwicklung geht eben auch hier weiter. 😉

Heute wollten wir die Umgebung von New Braunfels erkunden. Bevor es los ging mussten allerdings noch 2 Sachen erledigt werden. Da war der Bericht vom gestrigen Tag und… den Tank des Mietwagens füllen. Unsere gestrigen Eskapaden haben das Auto doch recht ordentlich am Tank nuckeln lassen.  Bei ca. 16 Galonen für gut 50$ macht das Verbrennen von Gas (so nennt man hier den Sprit – außerdem noch Petrol) einfach mal Spaß. 😉 Die erste Station sollte „Gruene“ sein – ein Ortsteil von New Braunfels und mit knapp 4 Meilen nicht wirklich weit. Hier waren wir vor 5 Jahren schon einmal. Allerdings war es damals krachend voll – vermutlich weil irgendein Fest war. Heute dagegen war „Gruene“ eher entspannt, aber nicht weniger interessant.

  

Über Gruene gibt es viel zu schreiben. Da ich das Fahrrad nicht neu erfinden muss, bedanke ich mich brav bei Wikipedia:

Gegründet wurde das Dorf von den Söhnen der deutschen Siedler Ernst und Antoinette Gruene. Schon im 19. Jahrhundert gab es in Gruene eine Bank, eine Post, eine Schule, eine Tanzhalle für die örtlichen Arbeitskräfte, eine Schrotmühle sowie eine Baumwoll-Entkörnungsmaschine. Zwei Schienenstränge erleichterten das Verladen der Baumwolle.

Die 1878 durch Heinrich D. Gruene erbaute Tanzhalle Gruene Hall ist nach Angaben der Besitzer bis zum heutigen Tag durchgehend in Betrieb und man bezeichnet sie als die „älteste noch genutzte Tanzhalle in Texas“. Auftritte von  Willie Nelson, George Strait, Jeff Walker und vieler anderer machten die Gruene Hall legendär. 1996 war sie Schauplatz in dem Film Michael mit John Travolta. Nun genug mit Klugscheißerei. Auf dem nächsten Bild sieht man eine Kreuzung. Hier wurde Bine vor 5 Jahren von einem Polizisten dermaßen zurückgepfiffen, dass wir Sorge hatten, dass sie im Knast übernachten darf. 😀 Nein… so schlimm war es nicht!

    

Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, eine kleine Trinkpause einzulegen. Es war ja schließlich schon nach Mittag. In Gruene selbst gibt es zwar viele Hinweise auf die deutsche Vergangenheit, aber die deutsche Sprache… no chance! Aber inzwischen hatten wir ein ganz anderes Problem… es regnete… in Texas. Nun ja… es gibt natürlich einige Geschäfte, wo man geduldig auf das Ende des Regens warten konnte.

Im Prinzip gab es allen möglichen Kram, den man sich vorstellen kann. Außer… nun gut, einen Rasenmäher und einen Lone Star. Ein Lone Star hängt im Prinzip an fast jedem Haus in Texas. Den wollte ich für unsere Ranch haben und renne diesem Teil nun seit fast 10 Tagen hinterher. Ach ja… das Badehaus auf dem letzten Bild heißt nur noch so. Da es inzwischen auch in Texas Brauch ist, dass jedes Haus ein eigenes Bad hat, wurde es in ein Geschäft umgewandelt. Wir waren geschlossen der Meinung, dass Gruene einfach einen unbeschreiblichen Charme hat. Sollte es uns noch einmal in diese Ecke verschlagen, dann ist ein Abstecher hierher Pflicht.


Eins war schon vorher klar… heute sollte Gruene nicht alles gewesen sein. Bine hatte schon vor einer Weile die Stadt Bandera auf dem Schirm gehabt. Okay… liegt nicht ganz in der Nähe, aber mehr als das man enttäuscht wird, kann ja nicht passieren. Es liegt ja auch nur knappe 80 Meilen von Gruene entfernt. 😀 Auf der Fahrt fanden wir dann viele bekannte Namen für Straßen und Orte. Aber seht selbst… Ach ja… das erste Bild stammt von der Autobahn rund um San Antonio. Wir kpnnten uns nicht daran erinnern, dass es vor 5 Jahren dieses Autobahnknäuel auch schon gab. Es könnte aber durchaus sein, dass die Amis einfach mal schneller sind, als wir in Deutschland mit dem BER.

Nach über 1,5 Stunden trafen wir dann in Bandera ein und… wir wurden nicht enttäuscht.

Aber ja… es gibt dort natürlich auch viele Shops, in denen man Stunden verbringen kann. Und wenn Papa das schreibt, dann hat das schon was zu bedeuten. Es gab auch einen Laden, der extra öffnete, weil wir und ein paar andere Besucher der Stadt sich die Nase platt drückten.

An dieser Stelle gibt’s wieder eine kleine Episode zu erzählen. von den anderen „Stadtbesuchern“ merkte jemand, dass wir not , nothing,niemals aus Amerika sind. Er fragte uns in einem fast perfektem Deutsch, wo wir herkommen. Natürlich sind wir gerne Touris und sagten ihm… aus Berlin… Deutschland (nur zur Sicherheit) Oh… damit trafen ins Schwarze – er stammte aus dem Rheinland. Aber offensichtlich ist das schon sehr lange her, denn man merkte im schon etwas an, dass er sich sprachlich von  seiner Heimatsprache entfernt hatte. Aber egal… er freute sich… wir freuten uns… und darauf kommt es doch an. Und nun… DER Augenblick… in einem Laden gab es ihn… den… meinen Lone Star!!! Ich bekam das Grinsen vor Freude einfach nicht mehr aus dem Gesicht.

Man muss sagen… in Bandera hat jemand dafür gesorgt, dass es nicht den Weg viele anderer Städte geht. Hin und wieder konnte man sehen, dass es Orte in der Stadt gab, welche in einem neuen Glanz erstrahlten. Hier nur ein Beispiel. Vor 40 Jahren war diese Boutique noch eine Tanke.

 


Eins darf man nicht vergessen… unser Ausflug in die „Umgebung“ begann ja recht spät. Wir mussten also langsam die Rückfahrt antreten, wobei uns das Navi ein Fahrtzeit von ca. 2 Stunden offeriert hatte. Wir wollten auf der Rückfahrt auch die Interstate meiden, da ja um San Antonio wieder mit der Rushhour zu rechnen war. Außerdem hatten wir auf der Fahrt nach Bandera einen Foodtruck gesehen. An dem wollte wir anhalten, um uns zu stärken. Hier sollte es Schnitzel geben… na das wollten wir mal sehen, ob es den deutschen Ansprüchen entspricht. 😀

Das passiert, wenn man einem Texaner das Handy gibt, damit er ein Foto macht. Ach ja… übrigens kam die Mutter seiner Frau aus Deutschland. Manchmal kann man das nicht glauben, aber es ist tatsächlich so.

Oh das Schnitzel war gut… klein, aber gut. Selbst der Gurkensalat konnte sich sehen lassen. So gestärkt konnten wir dann locker den Weg zurück ins Hotel bewältigen.


Und das war nun unser Tag 10. Aus der Erkundung der  Umgebung sind über 150 Meilen geworden, welche sich aber absolut gelohnt haben. Nun noch ein Bier… dann werden wir wohl langsam das Licht aussmachen. Morgen gehts dann direkt nach San Antonio. Das Alamo lassen wir aber aus, denn das hatten wir vor 5 Jahren schon eimal ausgiebig besichtigt. Falls jemand darüber mehr wissen will… im Menü der Homepage gibts den Punkt – Die Reise ins Dixieland. Dort erfährt man viele interessante Sachen über das Alamo und die ganzen Kriege in den US. Und über Gruene ist dort natürlich auch noch viel nachzulesen. Oh man… ick freu mir auf San Antonio und das Hard Rock Cafe. Aber das ist ein neuer Bericht. 😀

 

Tag 11 – Ein Tag in San Antonio

Es ist der 19.04.2023… und täglich grüßt das Murmeltier. So zumindest bei der Schule gegenüber.

Für uns stand heute ein ganzer Tag San Antonio auf dem Programm. Bevor ich es vergesse… wer sich noch an Tag 9 erinnert, wo die bösen schwarzen Vögel das Wildtier vernaschen… wir haben mal recherchiert und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich um Rabengeier, einer Unterart der Neuweltgeier handelte. Damit haben wir das auch geklärt. 😀 Nun aber zurück zum heutigen Tag. Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg nach San Antonio Downtown. Neben unserem BWM stand ein Truck von Ford… ich frage mich jedesmal, wie man hier einen Blick in den Motorraum werfen will. Offensichtlich benötigt man eine Leiter dazu… ich auf alle Fälle! 🙂

Um nicht in die morgendliche Rushhour zum kommen hatten wir uns dazu entschieden, nicht die Interstate zu nehmen, sondern Google-Maps befohlen, Autobahnen zu vermeiden. Zeitlich ist das kaum ein Unterschied, aber man fährt einfach entspannter und kann mehr von der Gegend sehen. Schließlich ist das für uns Touris ein Aspekt, den man nicht unterschätzen sollte. Ich wiederhole mich nur ungern, aber wir fuhren wieder durch Orte bzw. an Orten vorbei… ALLES DEUTSCH! 😉

Nach ca. 1,5 Stunden waren wir dann da angekommen, wo wir hin wollten. Die Parkplatzsuche hielt sich zu dieser Zeit noch in Grenzen. Da San Antonio ziemlich attraktiv ist, zieht es natürlich viele Touristen und Soldaten aus dem nahegelegenem US-Airforce Stützpunkt an, welche mit ihren Familien einen Ausflug in diese Stadt machen. Auch wenn wir hier schon einmal waren, irgendwie kam mir alles viel größer und weiter vor, als ich es in Erinnerung hatte. Es könnte auch daran liegen, dass die Neugier nicht mehr so groß war. Der erste Weg führte uns zum Alamo. Wie bereits gestern geschrieben, gingen wir aber nicht hinein. Zwischendurch gibt es auch ein Bild von den  Alamo-Rangern – Respekt machte sich breit

 

    

Auf dem Alamo-Plaza finden zur Zeit umfangreiche Bauarbeiten statt, wobei der Plaza als Alamocenter komplett umgebaut wird. Ich hoffe, dass das Flair darunter nicht leidet. Somit zogen wir dann weiter durch die Downtown von San Antonio und durchstreiften Gegenden, welche wir schon kannten oder neu entdeckten. Ein Besuch im Hard Rock Cafe musste natürlich sein. Auf dem Weg dorthin sind wir auf einen Biergarten gestoßen. Es ist schon erstaunlich, welche Vorstellungen die Amerikaner von Deutschland haben – alles ist Bayern und Hofbräuhaus. Wobei… stellen wir uns bei Amerika nicht auch immer alles wie wilder Western, Route 66, Knarren und Countrymusic vor? Dabei sieht das Leben hier doch völlig anders aus. Gerade in San Antonio ist es uns wieder aufgefallen, dass es auch hier Leute gibt, die auf irgendwelchen Treppen rumlungern… abseits des öffentlichen Leben immer wieder Hütten sind, wo sich kein Hund reintraut, aber darin Leute leben. Das Leben ist auch in Amerika nicht immer Hollyday. Aber zurück zu unserem Streifzug…

Auf dem Weg vom Biergarten zum Hard Rock Cafe „mussten“ wir durch das Hotel Hyatt, wo die Aufzüge scheinbar bis in den Himmel fuhren. Also nicht für uns und schon garnicht für unsere Brieftasche. 😀

Aber dafür führte unser Weg am San Antonio River vorbei, welcher durch die Stadt fließt… allerdings auch künstlich angelegt, aber nicht minder schön.

Und dann waren wir Wiederholungstäter an dem Ort, wo wir vor 5 Jahren schon einmal waren… das Hard Rock Cafe von San Antonio.

Ein Rundgang durch das HRC und ein Besuch im Shop ist immer… wirklich immer… Pflicht! 😉 Bine hatte schon eine ganz besondere Sache auf dem Plan. Eine Rundfahrt mit dem Boot auf dem San Antonio River… und das machten wir auch. Der „Kapitän“ Jonathan hatte den Schalk im Nacken, so dass die Fahrt sehr kurzweilig und interessant war. So hatte man auch die Gelegenheit, so manche Sachen über die Geschichte von San Antonio zu erfahren.

   

Aber auch diese Bootsfahrt war irgendwann vorbei. Eine Station hatten wir noch auf dem Schirm… den Buckhorn-Saloon. Auch hier waren wir vor 5 Jahren schon einmal. Es gibt aber nun mal Sachen, die muss man immer wieder machen. Habe ich grade gereimt? 😉 Auf dem Weg zum Buckhorn-Saloon fiel mir dieses Schild auf… warum musste ich in diesem Augenblick an Top-Gun denken? ;


Der Buckhorn-Saloon ist der älteste Saloon in Texas… so heißt es zumindest. Außer das man hier gut essen kann (nicht wir… wir waren noch vom HRC satt) und ein nettes Bierchen trinken kann, gibt es auch 2 Museen, welche von der Geschichte des Saloons handelte bzw. einen Einblick bei den Texas-Rangers bot. Also ich hatte früher immer Texas-Ranger mit Chuck Norris geschaut und war somit bestens informiert. So konnten wir auf den Museumsbesuch verzichten. So langsam wurde es auch Zeit, wieder den Rückweg zum Hotel anzutreten, da wir noch einen Abstecher zum Walmart machen mussten. Eh nun jemand fragt… jaaaaa… unser Bier war alle! Außerdem brauchten wir noch ein wenig Obst für unser Abendmahl. Es ist unglaublich, wie gesund wir hier leben. 😀 An dieser Stelle muss ich unbedingt mal eine Verkehrsregel im amerikanischen Straßenverkehr erklären. Wie würdet Ihr handeln, wenn man dieses Verkehrsschild seht?

Die Lösung ist recht simpel… ich hatte sie in den vergangen Jahren nur vergessen. Dieses Schild steht an einer Kreuzung an allen ankommenden Straßen. Wer zuerst da ist, darf zuerst fahren, dann der Zweite, der Dritte usw. Quasi im Prinzip wie beim Doc… wer war der Letzte hier? 😉 Bei Zweifeln, wartet man, bis man sich irgendwie geeinigt hat. In Amerika wird außerordentlich defensiv gefahren. Es gibt zwar Ausnahmen, aber grundsätzlich ist der Verkehr entschleunigter, als in Deutschland.


Ca. 17:30 waren wir dann wieder im Hotel… kurze Pause, Bilder sortieren und dann ging es schon daran, die tägliche Fütterung des Blogs vorzunehmen. Damit ihr mal einen Eindruck bekommt, wie es an meinem „Arbeitsplatz“ aussieht, ist hier ein Foto. Das Obst ist eindeutig zu erkennen! 😀


Und nun ist es auch schon wieder 20:30 Uhr. Wir gönnen uns noch ein wenig amerikansches Color-TV. Irgendwann fallen uns die Augen zu und wir starten die letzte Nacht in New Braunfels. Morgen geht es dann weiter Richtung Süden über Corpus Christi auf die Mustang Islands am Golf von Mexico. Das ist aber ein anderer Beitrag. 😀

Tag 12 – Wir fahren auf die Mustang Islands

Moinsen zusammen! Bei Euch ist es bereits der 21.04.2023 – hier schreiben wir noch den 20.04.2023 und… 20:00 Uhr. Höchste Zeit, den Blog für den vergangenen Tag zu füttern.


Das Wetter begann am Morgen so, wie es am Vortag aufgehört hatte. Nicht kalt, aber so richtig feuchtwarm – quasi ein Tauwetter für Dicke. Egal… man kann über das Wetter meckern, bringt aber nichts. Der Bauch und der Tank waren jedenfalls gut gefüllt. So konnte uns der Weg nach Corpus Christi führen – genauer gesagt auf die Mustang Islands nach Port Aransas am Golf von Mexico. Hier wollen wir uns ein paar Tage Ruhe gönnen. Ob das klappt? Wir werden sehen! Aber vorerst stehen bei uns ca. 200 Meilen auf dem Plan. Auch heute verzichteten wir, auf der Interstate durch San Antonio zu fahren. Es ist einfach mal völlig entspannt, neben der Hauptroute zu fahren. So ging es dann durch Karnes, einem Städtelein auf der halben Strecke.

 

HIer stand übrigens ein halbnackter Mann vor einem Haus, der es nicht wirklich lustig fand, dass wir Fotos machten. Bevor er jedoch die Flinte holen konnte, waren wir schon wieder weg. Ein Foto mit ihm hatten wir leider nicht. 😀 Ehrlich gesagt hatten wir in Karnes nicht mal angehalten, sondern wollten einfach nur mal schauen, was es hier so gibt. Nun gut… nicht viel! 😉

Im Vorfeld hatte ich auf der halben Strecke eine Pause mit Picknick eingeplant. Das war dann so ungefähr in Beeville.

Bei dem letzten Bild dachte ich doch echt, dass sich ein Vogel einen Spaß machte und mir etwas „Haarshampoo“ spenden wollte. Zum Glück waren es aber nur Regentropfen. Beim letzten Besuch im Walmart hatten wir dafür gesorgt, dass der kleene Dicke mal wieder Wurscht und Käse uffs Brötchen bekommt. Ich weiß… es ist schwer nachzuvollziehen, aber ich fühlte mich glücklich. 😀

Weiter ging die wilde Fahrt nach Corpus Christi, bis… ja bis eine Baustelle uns ein wenig aufgehalten hatte. Dazu muss ich eine kleine Begebenheit erzählen, welche wir vor einigen Tagen an einer anderen Baustelle hatten. Das Männecken mit dem Stopschild war für mich nicht zu sehen, also praktich nicht existent. Also fuhr ich einfach mal an den wartenden Autos vorbei. Ein Bauarbeiter in der Baustelle fand das völlig unlustig und winkte uns energisch an die linke Seite. Das war auch gut so, denn der Gegenverkehr war bereits im Anmarsch. Als dann die Fahrt frei war , winkte er uns durch, schüttelte aber fassungslos den Kopf. Ach ja…  als Touris kann das Leben so schön einfach sein! 😀 Aber nun zurück zu unserer Fahrt… denn hier hatte ich alles richtig gemacht. Das Auto auf dem letzten Foto war… hmmmm… also beim Formel 1 nennt man es Safety Car. Es gab das Tempo vor, wie man die Baustelle zu passieren hatte. Das ist ja mal ein Service!

Ich nutze mal die Gelegenheit, um auf die Historical Marker hinzuweisen. Die stehen unzählbar in Texas an den Straßenrändern und sollen auf ein historisches Merkmal hinweisen. Das können irgendwelche Tafeln sein, auf denen etwas über die Geschichte steht, oder manchmal auch auf ein historisches Gebäude aufmerksam machen. Wir gehen mal davon aus, dass dieses Gebäude dazu gehört.

Und dann war es soweit… gespannt rollten wir nach Corpus Christi ein. Da wir aber eine autobahnfreie Route wählten, führte uns das Navi durch das Gewerbegebiet. Oh je… davon gibt es hier ziemlich viel. Teilweise würden das alte Bitterfeld und die Leunawerke neidisch werden. Doch das Navi sollte uns in die Downtown von Corpus Christi führen. Das erledigte es übrigen ziemlich perfekt. An dieser Stelle muss ich mal wieder Wikipedia meinen tiefsten Dank ausdrücken… Corpus Christi wurde 1839 von Colonel Henry Lawrence Kinney als Kinney’s Ranch oder Kinney’s Trading Post gegründet, um den  mexikanischen Revolutionären Waffen verkaufen zu können. Die Geschichte reicht jedoch schon bis ins 16. Jahrhundert zurück.Die Stadt ist nach der Corpus Christi Bay benannt, die 1519 vom Spanier Alonso Alvarez de Pineda am Fronleichnamsfest entdeckt und daher so genannt wurde (lateinisch für „Leib Christi“).  Was wäre ich ohne Wikipedia?!?! 😀 Doch leider ist es nur der Name… von der Bedeutung ist hier keine Spur.

  

Zu dem letzten Bild müssen wir sagen… es war ein Bierchen  (IPA vom Fass) für insgesamt unglaubliche 1,08 $ (2x half Pint). Manachmal hat man Glück, dass man in eine Happy Hour rutscht. Ansonsten versuchten wir in Corpus Christi etwas zu finden, was wirklich unsere Spannung fördert.

Ich will nicht ungerecht sein… es kann sein, dass es zu einer anderen Uhrzeit und nicht unbedingt mitten in der Woche anders in Corpus Christi abläuft. Es gab hin und wieder Werbung für Lifemucke, was zumindest dafür sprach. Allerdings liegt die Stadt ca. eine Stunde von unserem Hotel in Port Aransas entfernt. Und dahin sollte es nach unserem Zwischenstopp gehen. Da Port Aransas auf dem Mustang Island liegt, müsste es einen Weg hoffentlich ohne Fähre geben. Natürlich!!! In Amerika läuft nichts, ohne Auto.

And dieser Stelle muss ich eine Sache klar stellen… auch wenn es den Anschein hat, auf dem nächsten Bild ist nicht der Fehmarnsund zu sehen. Es handelt sich tatsächlich um die Bucht, bevor es auf die Inseln geht – zuerst über Padre Island, danach auf die Mustang Island. Über diese Brücke dahin muss es gehen… ja, es muss und es ging. In echt sieht die Brücke noch gewaltiger aus.

Schließlich waren wie da… am Hotel, im Zimmer und die Luft war unverändert. Man bekam einen Schock, wenn man aus dem Auto stieg. Feucht, warm und noch immer nicht mein Ding… eigentlich, denn das Zimmer hat ja Klima und es gab einen Pool um sich erstmal zu erfrischen. Nun ja… ich wollte es nicht glauben, dass die Pooltemperatur mit 90 Grad Fahrenheit (über 32 Grad Celsius) angegeben waren. Aber es war kein Stück gelogen – eine Badewanne kann nicht wärmer sein. Aber es war nass und wenn man rauskam, war die Luft gefühlt saukalt. Ob das der Sinn dabei war… ich weiß es nicht. Selbst das Bier war ungekühlt angenehm kühl. 😀


An dieser Stelle neigte sich dann der Tag langsam dem Ende entgegen. Wohlgemerkt… zum Beginn dieses Beitrages war es 20:00 Uhr. Nun ist es 21:15 Uhr durch und draußen ist es stockfinster. Da wir hier ja ein paar Tage Ruhe genießen wollen, könnte es durchaus sein, dass wir die nächsten Tage zusammengefasst in einem Beitrag schreiben. So viel ist hier vermutlich eh nicht los. Aber das eben nur vermutlich… man weiß ja nie, was uns so alles passiert. 😉 In diesem Sinne wünsche ich Euch einen schönen Freitag und uns eine Gute Nacht. 😀

 

Tag 13+14 – Strandurlaub? Nicht mit uns!

Moinsen zusammen! Ich hatte es ja bereits angekündigt… die Zeit in Port Aransas wird hier im Blog etwas komprimiert festgehalten. Darum nun der gestrige und heutige Tag in einem Bericht. Beginnen wir mit dem 21.04.2023 – Nach dem Frühstück wollten wir erstmal sehen, wo wir überhaupt gelandet waren. Hier muss man sagen, dass Port Aransas zwar einen „alten“ Stadtteil hat, aber richtig alt kann man das nicht nennen, da die Stadt einfach mal als Urlauberparadies angelegt wurde. Auch wenn es hier eine Kirche, eine Mittelschule und eine Highschool gibt, prägen reichlich Shops und Restaurants das Straßenbild. In Deutschland ist das doch selten anders, auch wenn die Geschäfte hier größer sind.

Es gibt T-Shirts, welche auch hier zum Ladenhüter geworden sind. 😉 Selbst für den Preisbrecher von unter 6 Dollar… niemand hat Interesse.

Nächstes Bild… kleiner Scherz am Rand… Selbst auf Handtüchern sind die Deutschen hier präsent. 😀

Eigentlich wollten wir per Pedes zum Hafen. Wir waren auch schon seeehr lange gelaufen, da das Navi gesagt hatte… 15 Minuten Fußweg. Offenbar hatte sich das Navi geirrt, denn es meinte, dass wir noch immer 11 Minuten laufen sollten. Der Weg sah allerdings noch viel länger aus. Also gingen wir zum Hotel zurück und holten das Auto. Allerdings hatten wir ursprünglich einen anderen Plan. Wir wollten uns ein Beach-Car mieten (mal sehen, ob ich irgendwo ein Foto davon habe) und damit dann den Hafen und einfach Alles unsicher machen.  Jedoch mussten wir bei 135 Dollar für 4 Stunden tief durchatmen. Der entscheidende Grund, dass wir darauf verzichtet haben, war der, dass man eine Kopie vom Ausweis haben wollte – aber woher nehmen? Aber wir hatten ja den BMW vor der Hoteltür, dann sollten wir damit unseren Spaß haben und der konnte uns ebenso gut zum Hafen bringen. Oh… am Hafen war es spannend. Dort lag die Red Dragon, dass mit einem eine Piratentour unternehmen würde. Nicht schlecht…

Auf dem zweiten Bild sieht man die Scarlet Lady, welche für Delfintouren bereit stand. Nun fiel die Entscheidung schwer… Piratenfahrt, oder Delfine. Wir entschieden uns für die Delfintour, denn solche Piratenschiffe findet man ja auch in Deutschland. Aber die Chance auf freilebende Delfine… wann bekommt man die schon?! Okay… man  hört ja immer wieder, dass die Touris durch die Gegend geschippert werden und keinen Delfin zu sehen bekamen. Dieses Risiko mussten wir eingehen. Also Ticket gekauft, Instruktionen geholt und… noch die Stunden rumbringen, denn die Tour sollte erst um 18:30 Uhr beginnen. Nun gut… also schnappten wir unser Auto und fuhren erstmal zum eigentlichen Hafen… einfach mal schauen, was hier so los ist.

Oh hier lagen viele Boote… große Boote und bestimmt auch schweinisch teure Boote. Die kamen aber später vor die Linse. Weiter ging es in Richtung Strand. Immer mit dem Gedanken… mal sehen, wie weit wir rankommen. Oh es ist hier so viel anders als in Deutschland…. man konnte auf den Strand fahren. Zum größten Teil führte zwar ein fester Sandweg am eigentlichen Strand lang, aber teilweise konnte man bis ans Wasser fahren. Zuerst führte die Zufahrt auf einen großen Platz, wo man eigenlich parken konnte. Aber Freitagabend ist offensichtlich nicht so viel los.

Das nenne ich mal Camping in erster Reihe. Bine nutzte die Gelegenheit auch gleich mit dem Golf von Mexico Bekanntschaft zu schließen. Von diesem „Platz“ ging es dann auf der „Straße“ entlang des Strandes von Port Aransas… ich hatte mal was von 11 Meilen gelesen. Für uns war klar… hier geht’s morgen dann hin… also doch Strandurlaub…ein wenig. 😉

Zum Glück gibt es in Strandnähe nur sehr wenige Hotels… noch. Allerdings wird das im Laufe der nächsten Jahre sich gewaltig ändern. Zumindest wird teilweise schon eifrig gebaut. Irgendwann beschlossen wir, den Strand zu verlassen und zurück zum Hotel zu fahren. Ja… man kann auch hier campen, wie eigentlich an vielen Stellen in Texas. Hier natürlich mit Blick auf den Golf.

Im Hotel angekommen, gab es erstmal eine Zwischenmahlzeit und… eine Runde Mittagsschlaf. Wir hatten schließlich keinen Plan, wie lang der Abend geht.


Pünktlichst wurden wir wieder wach, um unseren Ausflug zu den Delfinen zu starten. Eigentlich waren wir eine Stunde zu früh am Treffpunkt. Da gleich daneben ein Restaurant war, nutzten wir die Gelegenheit zu einem Wartebier. Inzwischen kam auch die Red Dragon von ihrer „Kaperfahrt“ zurück. Dort war die Stimmung jedenfalls ganz oben, da die „Crew“ lauthals ein Liedchen trällerte. Um 18:30 Uhr ging dann unsere Fahrt los – am Anfang mit den üblichen Sicherheitshinweisen und danach dann voller Spannung, was uns nun erwartet.

Also ich erinnere noch einmal an unsere Skepsis, ob wir überhaupt Delfine zu sehen bekommen… aber wir waren grade mal 5 Minuten im Hafenbecken unterwegs, da ging es schon los…. Delfine ins SICHT! Ich gebe zu… auch ich wollte unbedingt ein Foto erhaschen. Aus einem Foto wurden dann über 50 Fotos, wo man die Delfine mehr oder weniger sehen konnte. Darum hier nur eine enge Auswahl von der gesamten Tour. Zudem sind die Tierchen nicht so zahm, aber mindestens genau so pfiffig wie Flipper… kurz mal auftauchen, die Touris veräppeln und wieder abtauchen.

Auf dem letzten Bild ist natürlich kein Delfin zu sehen. Dieser „Pott“ ist vermutlich grade auf dem Weg nach Mexico. Mexico ist nach China der zweitgrößte Handelspartner der USA. Unserer Delfintour führte uns gradewegs in den Sonnenuntergang von Port Aransas…

 

… und zu den teureren Booten im Hafen. Bei dem Vogel auf dem nächsten Bild hatten wir lange überlegt, was das für ein Vogel ist. Bine meinte ein Pelikan – ich war der Meinung, dass die viel größer sein müssten. Und… Bine hatte recht – es ist ein Graupelikan. Und davon gibt’s hier reichlich.

Am Ende des Tages machten wir noch eine kleine Shoppingtour durch das hiesige Family-Center, ein Supermarkt und staunten, was es hier so alles gibt. 😀

Damit war der 21.04.2023 Vergangenheit. Doch es geht gleich weiter mit Tag 14 dem 22.04.2023.


Ehrlich gesagt… heute war dann doch der Strandtag. Der frühe Vogel fängt den besten Strandplatz. So könnte man es glauben, aber hier gibt es so unendlich viel Platz. Also mit dem Auto an den Strand, zu dem man auch gut und gerne nach 15 Minuten Fußmarsch angekommen wäre. Aber das hier… wo es doch so bequem ist?! 😉

Ich auf Motivsuche… und dann kamen sie wieder… die großen grauen Vögel, welche hier den Formationsflug übten… Und die Möwen, welche es einfach überall auf der Welt gibt. Allerdings hier nur halb so groß, wie an der Ostsee, auf dafür doppelt so laut. Ich präsentiere… die vier Damen vom Grill, welche hier am Strand natürlich auf Nahrungssuche sind und auch die Opfer gefunden haben. Das hat man davon, wenn man die Viecher füttert.

Und ja… wir waren auch im Wasser, bei schönem Wellengang. Übrigens… es ist ja nicht so, dass man hier am Strand umsonst mit dem Auto parken kann. Das wussten wir allerdings erst, als uns ein Kollege der Beach-Patrol darauf aufmerksam machte. Dafür muss man sich eine Vignette kaufen, welche dann aber für das ganze Jahr gültig ist. Okay… so viel Zeit hatten wir nun doch nicht eingeplant.

Nach 3 Stunden mussten wir allerdings die Reißleine ziehen. Die Sonne hatte uns trotz LSF 50 in ein Stadium versetzt, wo wir… okay ich, glatt als Indianer durchgehen würde. Also ging es zurück zum Hotel, wo Bine sich vermutlich das letzte Mal um die Wäsche kümmerte, ich meiner Wassertablette freien Lauf ließ und den Blog auf den aktuellen Stand brachte. Vermutlich wird der Tag 14 nicht mehr viel bringen, außer ein Abendessen in oder von der Pizzeria gegenüber. Morgen gehts dann von hier weiter nach Victoria, unserer letzten Station vor Housten, von wo es dann am Montag wieder Richtung Heimat geht. Ach ja… die Beach-Cars… hier haben wir doch noch ein Foto von den Teilen gefunden. Darin ist akkustisch gehört, ein Rasenmähermotor verbaut. Viel Power haben die Teile nicht, aber zum Rumgurken und an den Strand zu fahren nicht verkehrt.


Sicher wird es auf der morgigen Tour nach Victoria viele spannende Dinge geben. Aber das ist dann ein neuer Bericht. 😉

Tag 15 – Abschied von Port Aransas mit einem Weltuntergang

Wir haben Tag 15 und es ist der 23.04.2023. Nach 3 Tagen heisst es nun vom Golf von Mexico Abschied nehmen. Aber das sollte uns nicht schwer fallen. Doch vorher war da ja noch der gestrige Abend. Wie vermutet hatten wir noch eine Runde gedreht und sind dann zu bester Familienzeit in der Pizzeria gegenüber gelandet. Leute… Pizzeria All you can eat… ich glaube, das haben nur die Amis drauf. Die Hütte war gut gefüllt und die Teller der Gäste auch. Es ist irre, was manche Leute verdrücken können. Uns war jedenfalls nur nach Pizza. Bine hatte sich eine 8 Inch zusammengestellt, ich hielt eine 12 Inch Pizza für angemessen. Also eigentlich ist mir der Unterschied von 4 Inch schon klar, aber bewußt wurde es mir erst, als uns die Pizzen gebracht wurden. Die 10 cm mehr sind offensichtlich. 😀

Ich behaupte jetzt einfach mal, dass es an der Perpektive lag. 😉 Bevor Fragen bezüglich unserer Reiseenten aufkommen… wir hatten nur Bobby dabei, denn Lola hatte Sonnenbrand und musste im Zimmer bleiben. Jedenfalls musste ich mit der Pizza ganz schöne kämpfen, aber… ich hatte gewonnen. Knapp, aber immerhin und das Bier passte dann auch noch. Den Rest des Abends verbrachten wir dann mit ein wenig Eishockey schauen. Irgendwann waren wir dann auch fit für die Nachtruhe.


Der heutige Morgen hielt, was der Wetterbericht versprochen hatte. Nach dem Frühstück packten wir schnell die Koffer, denn es war ein Sturm mit schweren Regengüssen und Gewitter im Anmarsch. Eh wir auf der Insel festsitzen hatten wir beschlossen, statt wie geplant um 11 Uhr, doch lieber schon um 10 Uhr die Fahrt zu unserer nächsten Station anzutreten und das war auch gut so, denn das Unwetter zog ziemlich schnell heran. Allerdings hatte Bine noch die Gelegenheit, von der Insel ein paar Fotos zu machen.

 

Hier sieht man auch, dass noch ordentlich gebaut wird. Vermutlich würde man in ein paar Jahren die Mustang Island nicht mehr wiedererkennen. Dann ging es wieder über die große Brücke und wir hatten den freien Blick auf das Unheil, dass uns entgegen kam.

 

Oh es war heftig… sehr heftig und so langsam machte sich der Schiss breit. Wir mussten von Corpus Christi Richtung Osten über einige kleinen Inseln, wo das Wasser dann schon bedrohlich weit an der Straße stand. Ich hatte immer den Albtraum, dass man durch solch einen Sturm fährt, der das Wasser von der See auf die Straße drückt und man mit dem Auto nicht mehr durchkommt bzw. weggespült wird. Es war nicht ganz so, aber ziemlich kurz davor. Das Wasser stand schon bis an die Straße ran und der Wind drückte das Auto ordentlich in eine Richtung, die man eigentlich nicht fahren wollte.

Zum Glück fuhr vor uns ein Auto, dass zumindest für einige Meilen den selben Weg wie wir hatten. Bei knapp 20 m Sichtweite war das mehr als hilfreich. Irre ist nur, dass es Leute gibt, die keinen Sinn für das Risiko hatten und dann auch noch überholten. Eigentlich wollten wir auf dem Festland anhalten und das Unwetter abwarten. Doch nun kam es noch dicker, denn es gesellte sich Gewitter dazu. Ein Weltuntergang kann nicht schlimmer sein. Wenn man solche Sachen im Fernsehen sieht, denkt man… alle Show bei die Amis… aber neee… das gibt’s wirklich.

In Refugio hatte der Regen dann etwas nachgelassen, so dass wir erstmal an die Seite fahren und durchschnaufen konnten. Meine Fresse… das hat mal ordentlich Nerven gekostet. Aber das Schlimmste hatten wir überstanden… eine gute Stunde Unwetter war dann wirklich genug. Allerdings waren wir noch nicht in Victoria angekommen und das Gewitter sollte weiterhin unser Begleiter sein. Die Blitze sind auf total freier Gegend schon ziemlich beeindruckend. So langsam näherten wir uns unserem Hotel. Allerdings waren in dem Bereich unserer Abfahrt ordentlich Police-Autos mit Rundumleuchte (ich nenne es mal so)… da musste was sein. War es auch… ein Unfall – das kommt davon, wenn man es bei diesem Regen mit dem Tempo unnötig übertreiben muss. Unsere Abfahrt war zum Glück grade noch frei, so dass wir hier die Piste verlassen konnten. Aber was war das? Ein Polizeiauto kam mit Rundumleuchte hinterher uns her. Haben wir etwas falsch gemacht… sind wir jetzt fällig? Also brav an die Seite gefahren und… das Auto fuhr vorbei und auf direktem Weg zu unserem Hotel. Na Klasse, jetzt werden wir auch noch angekündigt. 😉 Wir waren dann auch an unserem Hotel und wollten mal nachfragen, ob zufällig unser Zimmer schon verfügbar war. Dabei hatten wir auch den wahren Grund des eiligen Polizeiautos erfahren. Die Polizeipüppi musste mal dringend Puschi machen. okay… das ist mal ein Grund für das Sondersignal. 😀 Unser Zimmer war leider noch nicht bezugsfertig, aber bei einem Kaffee warteten wir nur eine halbe Stunde und wir konnten unser Zimmer für eine Nacht in Beschlag nehmen. Allerdings regnete es draußen noch immer… zumindest sagte der Wetterbericht, dass es bis 15 Uhr keine Änderung geben sollte. Also war das die ideale Gelegenheit für eine dringende Pause. 15 Uhr – der Regen war zwar nicht ganz vorbei, aber man konnte es wagen, mal eine Runde durch Victoria zu drehen. Also Victoria hat im historischen District eine Menge spanndender Sachen zu bieten. Nun ist es aber Sonntagnachmittag… man darf nicht vergessen… die Amis sind ab dem Vormittag in der Kirche. Das Wetter war ja auch nicht grade einladend und so war nur eine mexicanische Bar geöffnet.

Das Courthouse (nennen wir es mal Rathaus) ist schon sehr imposant – ebenso, wir die St. Mary’s Church. Erbaut wurde das Courthouse 1892 – die  St. Mary’s Church dagegen „erst“ 1903.

 

 

Wer jetzte bei dem letzten Bild denkt… joah… sieht ja hübsch aus mit den Ruckmann Hardware und so… .denkste, da will uns Victoria gehörig veräppeln. Diese Häuser sind nur angemalt.


Nach unserer Runde durch Victoria fuhren wir zurück zum Hotel. Schließlich mussten sich ja noch unsere Koffer verdopplen. Okay, das versteht man nicht so einfach. Wir sind ja mit einem Koffer im Koffer in Texas angereist. Der zweite Koffer ist dann jeweils zusätzlich für die Rückreise gewesen, da er bei unserer Flugbuchung dabei ist. Irgendwo muss man ja schließlich die Resultate der Shoppingrunden verstauen. Bei einem Becherchen Margarita machte sich das besonders gut. 😀 Bine hatte dann noch den Check-In erledigt, so dass unserer morgigen Rückreise nichts mehr im Weg stehen sollte. Um 9 Uhr gehts dann nach Houston, wo wir uns von unserem BMW trennen müssen. Okay… er hat uns dann fast 2500 Meilen durch die Gegend gebracht, aber so richtig anfreunden… davon bin ich weit entfernt. Danach haben wir noch hoffentlich Zeit, um dem Hard Rock Cafe am Flughafen einen Besuch abzustatten, bevor es um 15:45 Richtung Deutschland geht. Der Hopser über den Teich geht diesmal mit einer Boing 747-8, dem größten Passagierflugzeug, dass es aktuell gibt. Ich bin jedenfalls sehr gespannt und werde davon in einem letzten Bericht von unserer Reise berichten. Das wird allerdings erst wieder in Berlin sein. Bis dahin… bleibt gesund, ich geben Euch Bescheid.

Vorfreude und Aufregung

Nun sind es nur noch 4 Wochen, bis unsere große Reise beginnt. So langsam steigt die Aufregung… wie man sieht.

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